Lachgas am Snack-Automaten: Verkaufsort sorgt für Ärger
Lachgas wird normalerweise in Zahnarztpraxen in der Narkose eingesetzt. Durch soziale Medien ist es zuletzt als Partydroge bekannt geworden. In Gifhorn sorgt der Verkauf per Automat nun für Aufregung.
Dem Stadtelternrat geht es insbesondere um den Standort. Drei Automaten, in denen das Lachgas neben Schoko-Riegeln und Gummibärchen verkauft wird, würden in unmittelbarer Nähe zu Schulen, einem Kindergarten und einem Jugendzentrum stehen. Das gehe überhaupt nicht, sagte Christopher Finck vom Stadtelternrat Gifhorn dem NDR Niedersachsen. Das Lachgas sei zwar legal, aber keinesfalls harmlos, sondern richtig gefährlich. Der Stadtelternrat hat daher die Stadt zum Handeln aufgefordert. Der Besitzer der Automaten hingegen wies darauf hin, dass die Partydroge erst nach einem Alters-Check aus dem Automaten kommt.
Stadt Gifhorn sind Hände gebunden
Bei der Stadt Gifhorn gibt es Verständnis für das Anliegen des Stadtelternrates. Allerdings: Der Kommune sind nach eigenen Angaben die Hände gebunden. Der Verkauf von Lachgas in Deutschland ist legal. Denn eigentlich soll das Gas aus den Dosen zum Aufschäumen von Sahne genutzt werden. Zudem stehen die Snack-Automaten auf privatem Boden. Ordnungs- und baurechtlich könne die Stadt nicht eingreifen, so eine Sprecherin. Die Sorgen des Stadtelternrates teile man aber. Wie auch der Elternrat fordert die Stadt, dass Deutschland die Vorgaben für den Verkauf von Lachgas verschärft.
Gewerkschaft der Polizei: Freier Verkauf erst ab 18
Länder wie Großbritannien, die Niederlande, Dänemark oder die Schweiz sind strenger - Besitz und Verkauf von Lachgas sind mit Ausnahmen verboten oder der Verkauf an Minderjährige ist untersagt. Die Niederlande und Großbritannien stufen das Gas als Droge ein. Christopher Finck vom Stadtelternrat hofft, dass der Fall aus Gifhorn vielleicht ein Anstoß dafür ist, dass Lachgas künftig auch in Deutschland nicht mehr erlaubt ist. Vorbehalte gegen den freien Verkauf von Lachgas gibt es auch anderswo im Norden: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Hamburg hatte sich kürzlich für eine Prüfung ausgesprochen, ob Lachgas erst ab 18 Jahren frei verkäuflich sein könnte.