Kritik an Pommes-Fabrik-Plänen: Lies will Infrastruktur verbessern
Nach der Kritik an einer möglichen Pommes-Fabrik im Hohenhamelner Ortsteil Mehrum war Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) vor Ort. Er kündigte an, dass die Infrastruktur verbessert werden soll.
Als erste Maßnahme solle eine Tempo-30-Zone eingerichtet werden, sagte ein Ministeriums-Sprecher. Bei zunehmendem Lastwagenverkehr müsse mehr Sicherheit geschaffen werden. Es seien aber auch beispielsweise Radwege und Verkehrsinseln möglich, so der Sprecher. Die Situation werde ernst genommen und das Wirtschaftsministerium wolle auch unabhängig von der McCain-Ansiedlung Verbesserungen schaffen. Das kanadische Unternehmen plant auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks Mehrum eine Fabrik zu errichten. In dem zu großen Teilen automatisierten Werk sollen laut Ministerium vor allem Arbeitsplätze in der Verwaltung als auch im Bereich Technik und Entwicklung geschaffen werden.
Gemeinden sind sich uneins bei Pommes-Fabrik
Lies traf sich am Montag mit mehreren Bürgermeistern. Das Treffen hat aus Sicht des Ministeriums auch bei der Verständigung untereinander geholfen. Die Gemeinde Hohenhameln hoffe etwa auf mehr Gewerbesteuereinnahmen und neue Arbeitsplätze. Die Gemeinde Lehrte, in der die A2-Auffahrt Hämelerwald liegt, denke eher an die Verkehrsproblematik.
Bürgerinitiative: Ruhestörung gefährdet die Gesundheit
Die Bürgerinitiative "Lebenswertes Hämelerwald" will die Fabrik verhindern, weil täglich bis zu 800 Lastwagen pro Tag von der A2 durch Hämelerwald (Region Hannover) nach Mehrum rollen könnten. Das gehe aus einem verkehrstechnischen Gutachten eines Ingenieurbüros aus Hannover hervor. Schon jetzt sei die Ruhestörung durch Lkw vor allem nachts so stark, dass sie die Gesundheit gefährde, sagte der Sprecher der Bürgerinitiative, Martin Jurgeit.
Bürgermeister hofft auf 650 neue Jobs
Uwe Semper, Bürgermeister von Hohenhameln, zeigte vor dem Treffen am Montag Verständnis für die Kritik im Nachbarort. Allerdings seien die Lkw-Zahlen des Gutachtens geschätzte Maximalwerte. Das Unternehmen McCain plane außerdem, über den Mittellandkanal seine Pommes in andere Häfen zu transportieren, so der Bürgermeister. Er sei seit einem Jahr in Gesprächen mit McCain. Rund 650 Arbeitsplätze würden entstehen, so Semper. Er erwarte zudem mehr Einnahmen durch die Gewerbesteuer. Nach Angaben von Semper könnte die Fabrik frühestens 2028 in Betrieb gehen.