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Ist der Mond ein Stück der Erde? Forscher bestätigen Theorie

Stand: 17.01.2025 12:14 Uhr

Forschende aus Göttingen haben mithilfe einer modernen Methode Erkenntnisse zur Entstehung des Mondes gewonnen. Ihre Analyse von 14 Proben bestätigen die Theorie, dass der Mond seine Ursprünge auf der Erde hat.

Die neuen Messungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deuteten darauf hin, dass es sich beim Mond um herausgeschleudertes Material des Erdmantels handelt, teilte die Uni Göttingen am Mittwoch mit. Dies widerspreche bisher gängigen Theorien, die den Mond als Ergebnis einer Kollision zwischen der frühen Erde und dem hypothetischen Planetenvorläufer "Theia" sähen, heißt es in der Mitteilung.

Seit der Apollo-Ära werden die Mondproben im Johnson Space Center der NASA in Houston gelagert und stehen für die Forschung zur Verfügung. Alle Mondproben, die im Labor in Göttingen untersucht worden sind, wurden von der NASA zur Verfügung gestellt. © Uni Göttingen Foto: Andreas Pack/Uni Göttingen
Alle Mondproben, die im Labor in Göttingen untersucht worden sind, wurden von der NASA zur Verfügung gestellt.
Göttinger Forscher verglichen Mond- mit Erdproben

Grundlage für diese Theorie sind Untersuchungen von Wissenschaftlern der Hochschule und des in Göttingen ansässigen Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS). Die Forschenden haben den Angaben zufolge Sauerstoffisotope von 14 Mondproben untersucht - und diese anschließend mit 191 Messungen an Mineralen der Erde verglichen. Das Ergebnis zeige eine "sehr hohe Ähnlichkeit des sogenannten Sauerstoffisotops 17 von Erde und Mond", teilte die Uni mit. In älteren Studien habe es zwar ähnliche Ergebnisse gegeben: Weil die Göttinger Forscher aber nun eine modernere Methode nutzten, gebe es im Vergleich deutlich geringere Messfehler.

Ist "Theia" ein Teil des Erdkerns?

Die bisher verbreitete Kollisions-Theorie werde durch die neuen Erkenntnisse unwahrscheinlich, teilte die Universität mit. Andreas Pack, Direktor des Geowissenschaftlichen Instituts der Uni Göttingen, konkretisiert: Eine Theorie sei, dass der Planetenvorläufer "Theia" bereits bei vorhergehenden Kollisionen seinen Gesteinsmantel verloren hat und anschließend "als eine Art metallische Kanonenkugel" mit der frühen Erde kollidiert sei. "Demnach wäre Theia heute Teil des Erdkerns, wogegen der Mond sich aus herausgeschleudertem Material des Erdmantels gebildet hat. Das würde die Ähnlichkeit der Zusammensetzung von Erde und Mond erklären", sagte Pack.

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