Holzminden: Widerstand gegen Pläne für Hochschul-Neubau im Park
Es ist das Streitthema in Holzminden: Die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) platzt aus allen Nähten und muss dringend erweitert werden. Über den Standort gibt es geteilte Meinungen.
Der Studiengang Soziale Arbeit ist sehr erfolgreich und lockt immer mehr Studierende an. Das Land hat 13 Millionen Euro für den Neubau reserviert. Nur - wo soll das 1.000 Quadratmeter große Gebäude hin? Neben der Hochschule gibt es eine Parklandschaft, dort wäre ein Neubau am günstigsten, sagt Hochschulpräsident Marc Hudy. Dafür bekommt er viel Zuspruch von Freunden der Hochschule. Es gibt aber auch große Widerstände.
Streit der Bürgerinitiativen: Unterschriften für und gegen den Bau

"Warum ausgerechnet an dieser Stelle?", fragt der grüne Ratsherr Peter Ruhwedel. Die Parklandschaft schiebe sich hier wie ein Finger in die Holzmindener Innenstadt. "Durch dieses Gebäude wird die Luftschneise, die vom Solling in die Innenstadt führt, gestört." Der Rat der Stadt habe dem Projekt zwar schon vor Jahren zugestimmt, so Ruhwedel, aber inzwischen spiele der Klima- und Hitzeschutz eine ganz andere Rolle als früher. Ruhwedel hat gemeinsam mit Bürgern eine Unterschriftenaktion gestartet. 2.000 Bürgerinnen und Bürger hätten sich bereits gegen den Standort ausgesprochen. Denn es gebe auch Alternativen.
Bürgerinitiative pro Hochschule: Alternativen viel zu teuer

Die gebe es, aber die seien viel zu teuer, sagt Jens Ebert von der Bürgerinitiative (BI) Pro Hochschule. Die Hochschule habe Alternativ-Standorte prüfen lassen und dann verworfen. Es müsse alles getan werden, damit sich die Hochschule weiter positiv entwickeln könne. Das sieht Elke Briese von der BI Pro Hochschule genauso. Es gehe um ein zweistöckiges Gebäude mit einer Grundfläche von nur 500 Quadratmetern. Der Neubau werde sich in die Parklandschaft einfügen. Sollte ein Baum wegfallen, werde er ersetzt durch andere. Die Fachhochschule betreibe Green-Building, sie werde sich niemals mit einem Gebäude blamieren wollen, das nicht hierher passe.
Aktuell läuft im Rathaus das Verfahren, den Flächennutzungsplan zu ändern. Wann der Rat entscheidet, ist noch offen.
