Göttingen kauft als erste Kommune großen mobilen Schwimmcontainer
Viele Hallenbäder sind marode - trotzdem müssen Kinder schwimmen lernen. Als erste Kommune in Niedersachsen will der Landkreis Göttingen einen mobilen Schwimmcontainer anfertigen lassen.
Der Kreistag hat am Mittwoch zugestimmt, dass dafür 700.000 Euro Anschaffungskosten und in den kommenden zehn Jahren 30.000 Euro Betriebskosten pro Jahr in den Haushalt eingestellt werden. Betrieben werden soll der Container vom Kreissportbund, der zusammen mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Fördermittel und Spenden einwerben soll.
Container soll keine bestehenden Schwimmbäder ersetzen
Das Schwimmbecken ist dem Landkreis zufolge etwa 13 Meter lang, drei Meter breit und 1,30 Meter tief. Der Container hat ein festes Dach und Umkleidekabinen. Zuerst soll er ab dem Jahr 2026 in Adelebsen stehen. Die DLRG soll dort weiter Schwimmunterricht anbieten, während das Hallenbad saniert wird. Außerdem ist Wassergymnastik möglich. Danach ist geplant, den Container in Hann. Münden aufzustellen. Dort muss das Lehrschwimmbecken der Drei-Flüsse-Realschule saniert werden.
Land Niedersachsen beteiligt sich nicht
Vorbild für das Projekt im Landkreis Göttingen sind die "Narwali"-Schwimmcontainer in Nordrhein-Westfalen, die das Land NRW mit drei Millionen Euro fördert. Das Land Niedersachsen will den Schwimmcontainer nicht mitfinanzieren. Ein Sprecher des Ministeriums für Inneres und Sport verweist darauf, dass es bereits fünf mobile Pools im Land gibt, die jeweils für einige Wochen vermietet werden. Es habe sich aber herausgestellt, dass mobile Schwimmbecken "zwar einen Beitrag zur Wassergewöhnung leisten können, jedoch nicht dazu geeignet sind, die Schwimmfähigkeit nachhaltig zu verbessern". Außerdem seien der Anschaffungspreis und die Folgekosten vor allem für den Transport zu hoch. Deshalb wolle die Landesregierung künftig keine Schwimmcontainer, sondern nur die Sanierung von Bädern fördern.
