Göttingen: Ex-Uni-Präsident stellt Eilantrag gegen Entlassung
Der ehemalige Präsident der Georg-August-Universität Göttingen, Metin Tolan, geht gerichtlich gegen seine Entlassung vor. Der Senat hatte ihn im November 2024 nach Kritik an seinem Führungsstil abgewählt.
Der Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz und eine Klage seien vor Ablauf einer Frist am 14. Februar beim Verwaltungsgericht Göttingen eingegangen, erklärte ein Gerichtssprecher auf Anfrage des NDR Niedersachsen. Mithilfe eines Eilantrags wollte Tolan demnach seine Entlassung hinauszögern. Das Gericht hat über den Antrag aber noch nicht entschieden, denn zunächst müsse das Ministerium für Wissenschaft und Kultur Stellung beziehen. Anfang Februar hatte das Ministerium verfügt, dass Tolan am 15. Februar aus seinem Beamtenverhältnis entlassen werden sollte.
Ministerium in Hannover hält an Entscheidung fest
Im Ministerium für Wissenschaft und Kultur ist man sich sicher, dass "die getroffene Entscheidung im Einklang mit der verwaltungs- und verfassungsrechtlichen Rechtsprechung steht", so ein Sprecher gegenüber dem NDR in Niedersachsen. Die Inhalte der Klage würden geprüft, die letztendliche Entscheidung liege dann beim Verwaltungsgericht Göttingen. Axel Schölmerich soll demnach wie bisher geplant am 1. März sein Amt als Interimspräsident der Universität Göttingen antreten, so der Sprecher weiter.
Fehlendes Vertrauen durch Senat führte zu Abwahl
Der Physiker Metin Tolan hatte im April 2021 sein Amt als Präsident der Georg-August-Universität Göttingen angetreten. Ursprünglich sollte er bis Frühjahr 2027 im Amt bleiben. Nach Kritik an seinem Führungsstil setzte der Uni-Senat Tolan im Oktober 2024 erstmals ab. Im November folgte dann seine endgültige Abwahl.
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