Getötete Frau in Göttingen: Verdächtiger Ehemann war polizeibekannt
Im Fall der Tötung einer vierfachen Mutter in Göttingen gehen die Ermittler möglichen früheren Gewalttaten des Ehemanns nach. Am Dienstag wollen Frauengruppen der getöteten 34-Jährigen gedenken.
Es habe Ermittlungsverfahren gegen den 39-Jährigen Ehemann wegen häuslicher Gewalt und Körperverletzung gegeben, sagte Oberstaatsanwalt Andreas Buick dem NDR Niedersachsen. Die Verfahren wurden aber offenbar eingestellt. Man habe entsprechende Akten von anderen Staatsanwaltschaften angefordert. Im Bundeszentralregister gebe es keine Einträge zu dem Ehemann. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, am ersten Mai-Wochenende seine Ehefrau in Göttingen getötet zu haben. Der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten sowohl er als auch eines seiner Kinder in der Tatnacht den Notruf gewählt.
Gedenken an die Getötete in Nachbarschaftszentrum Grone in Göttingen
Frauenorganisationen aus Göttingen bezeichnen die Tat als Femizid. Dazu hatte das Göttinger Bündnis gegen Femizide in der vergangenen Woche in Göttingen eine Kundgebung organisiert. Am Dienstagnachmittag lädt das Bündnis nun zu einer Gedenkveranstaltung ein. Gemeinsam mit dem Frauennotruf und dem Göttinger Frauenhaus soll der getöteten 34-Jährigen im Nachbarschaftszentrum Grone in Göttingen gedacht werden. Vor dem Wohnhaus soll anschließend in Absprache mit dem Vermieter ein Baum gepflanzt werden, sagt eine Sprecherin auf Anfrage. Die Gruppen rufen außerdem zu Spenden auf, die den Kindern der Getöteten zu Gute kommen sollen.