Automatensprenger nehmen Geisel: "Neue Qualität" der Gewalt
Nach der Geldautomatensprengung in Torfhaus und der anschließenden Geiselnahme ordnet die Staatsanwaltschaft die drei Verdächtigen einer Bande zu, die aus 300 bis 500 Personen bestehen soll.
Die 18 bis 20 Jahre alten mutmaßlichen Geldautomatensprenger sollen aus Utrecht in den Niederlanden kommen. Ob sie für weitere Taten in Niedersachsen verantwortlich sind, werde ermittelt, sagte Alexander Retemeyer von der Staatsanwaltschaft Osnabrück gegenüber des NDR in Niedersachsen. Eine Geiselnahme habe es im Zusammenhang mit einer Geldautomatensprengung zuvor nicht gegeben. Das habe eine neue Qualität. Retemeyer zufolge sei es nicht ausgeschlossen, dass es erneut zu Geiselnahmen kommen könnte. Automatensprenger würden grundsätzlich in Kauf nehmen, dass Unschuldige verletzt oder gar getötet werden.
Tatverdächtigen von Torfhaus sitzen in Untersuchungshaft
Nach der Tat im Landkreis Goslar waren die mutmaßlichen Täter mit einem Wagen geflüchtet. In Braunlage hatten sie nach Angaben der Staatsanwaltschaft Osnabrück einen Unfall. Sie versteckten sich mehrere Stunden in einem leer stehenden Gebäude. Dann lauerten sie einer 68-jährigen Anwohnerin auf, drängten sie in deren Auto und fuhren mit ihr davon. Ein Einsatzkommando der Polizei beendeten die Flucht und die Geiselnahme eine halbe Stunde später in Osterode am Harz. Die 68-Jährige blieb bei dem Zugriff der Polizei unverletzt. Das verdächtige Trio sitzt in Untersuchungshaft.