Galloways in Göttingen: Einfangen hat 355.000 Euro gekostet
Das Einfangen Dutzender Galloways im vergangenen Jahr hat den Landkreis Göttingen mehrere Hunderttausend Euro gekostet. Einen Teil der Kosten soll der Landwirt tragen. Zudem muss er sich vor Gericht verantworten.
Rund 355.000 Euro hat die monatelange Einfang-Aktion unter dem Strich gekostet, wie der Landkreis NDR Niedersachsen auf Anfrage mitteilte. Davon seien 123.000 Euro dem verantwortlichen Landwirt aus Gleichen in Rechnung gestellt worden. Er habe bisher nicht darauf reagiert, sagte ein Kreissprecher. Ein Teil des Betrags sei durch Pfändung beglichen worden. Die Tiere waren im Juni 2023 ausgebrochen, als die Veterinärbehörde einen Teil der Herde abholen wollte. Der Landkreis hatte daraufhin zeitweise Sperrgebiete eingerichtet.
Landwirt wegen Tierquälerei vor Gericht
Ab Mittwoch steht der Landwirt zudem vor dem Amtsgericht Göttingen. Grund für ist ein Strafbefehl, gegen den der Mann Einspruch eingelegt hatte. Dieser sieht wegen Tierquälerei eine Geldstrafe von 4.200 Euro vor; außerdem ein Verbot des berufsmäßigen Umgangs mit Tieren für einen Zeitraum von zwei Jahren. Anlass war laut Staatsanwaltschaft ein verendetes Galloway-Rind, das im Dezember 2022 gefunden worden war. Demnach hatte das Rind nur 130 Kilogramm gewogen, üblich seien 500 bis 550 Kilogramm, hieß es. Dem Landkreis zufolge waren die Zustände für die Galloway-Herde seit Anfang 2019 "durchgehend auffällig". Die Tiere hätten unter anderem in ihrem Kot gestanden und seien stark verschmutzt gewesen, so der Landkreis. Zudem seien verendete und nicht ordnungsgemäß entsorgte Tierkadaver entdeckt worden.