Entlaufene Gallowayrinder im Unterholz © Doreen Fragel

Galloways: Maskierte auf Rädern stören Fangversuch bei Göttingen

Stand: 11.10.2023 09:49 Uhr

Erneut haben Unbekannte das Einfangen der entlaufenen Rinder in der Gemeinde Gleichen absichtlich gestört. Diesmal sollen vermummte Personen mit Trillerpfeifen die Tiere auseinandergetrieben haben.

Ein von der Kommune beauftragter Galloway-Kenner hatte nach Angaben des Landkreises Göttingen am Freitag zwölf Rinder der seit Juni ausgebüxten Herde bis kurz vor ein Gatter geführt. Dann seien mindestens sieben mit Sturmhauben vermummte Personen aus einem Wald und einem Maisfeld gekommen. Einige waren auf Mountainbikes unterwegs. Mit Trillerpfeifen seien sie lärmend auf die Herde zugekommen, teilte der Landkreis am Montagabend mit. Die Rinder seien darauf verschreckt davongelaufen. Während der Aktion hätten die Unbekannten dem Galloway-Kenner zugerufen: "Wir sorgen dafür, dass ihr die Rinder nicht bekommt."

VIDEO: Freilaufende Galloways in Göttingen haben Nachwuchs bekommen (01.09.2023) (1 Min)

Landkreis: "Das sind keine Tierschützer"

Um weitere Störaktionen zu verhindern, wird von Mittwochnachmittag ab 17 Uhr bis Montag, 16. Oktober, um 10 Uhr der Bereich Ischenrode/Bremke in der Gemeinde Gleichen zum Sperrgebiet erklärt. Kreisdezernentin Doreen Fragel und Gleichens Bürgermeister Dirk Otter (SPD) zeigten sich aufgrund der erneuten Sabotage "zutiefst schockiert". Beide betonten, dass die Unbekannten alles andere als im Sinne der Tiere handeln würden. "Das sind keine Tierschützer." Die Rinder würden durch entsprechende Aktionen unberechenbar durch die Gegend rennen und sich in der Folge selbst sowie Passanten gefährden, zum Beispiel wenn sie panisch auf eine Straße laufen. "Diese Aktivitäten würden wahrliche Tierschützer nie durchführen, denn sie gefährden die Gesundheit der Tiere und der Menschen gleichermaßen", so Fragel und Otter.

Polizei soll erneute Störaktionen verhindern

Der Landkreis hat nach eigenen Angaben erneut die Polizei eingeschaltet. Man gehe davon aus, dass nun gegen alle in diesem Zusammenhang in Verdacht stehende Personen unverzüglich ermittelt werde, hieß es. Zudem sollen die Beamten alles daransetzen, erneute Störaktionen zu verhindern. Die Kommune betonte zudem, dass die Galloways so schnell wie möglich eingefangen werden müssten, da sie tierärztliche Hilfe benötigten. Zudem werde das Futter auf den Feldern knapp.

Videos
Ein Hinweisschild an einer Straße © Screenshot
3 Min

Göttingen: Über 60 ausgebüxte Galloways machen weiter Probleme (17.08.2023)

Sie fressen Mais und Zuckerrüben und hinterlassen Tritt- und Fraßschäden. Zwei große Einfangaktionen waren bislang erfolglos. 3 Min

Etwa 70 Galloways seit Juni ausgebüxt

Der Landkreis versucht seit Juni, die ausgebüxten und durch das Kreisgebiet streifenden rund 70 Galloways einzufangen. Bei mehreren Versuchen kam es den Angaben zufolge zu Störaktionen. Die Rinder waren ausgerissen, als sie ihrem Halter entzogen werden sollten. Der Landwirt hatte sich bereits in der Vergangenheit geweigert, seine Galloways selber einzufangen oder Hilfe anzubieten. Mittlerweile hat der Landkreis dem Rinderhalter verboten, Nutztiere zu halten und zu betreuen. Die Kosten für das Einfangen will die Kommune dem Halter in Rechnungstellen.

Weitere Informationen
Ein Galloway-Rind schaut in die Kamera. © picture alliance / Zoonar | Michael Pedrotti Foto: Michael Pedrotti

Trotz Sperrzone: Entlaufene Galloways immer noch unterwegs

Bei der Aktion konnte nur ein Teil der Herde eingefangen werden. 70 Tieren waren im Landkreis Göttingen entlaufen. (4.10.2023) mehr

Ein Galloway-Rind steht auf einer Wiese. © picture alliance/dpa Foto: Frank Hammerschmidt

Entlaufene Galloways in Göttingen: Mehrere Rinder eingefangen

Im Juni waren rund 70 Tiere ausgebrochen. Mehrere Versuche sie einzufangen, waren gescheitert. Nun gab es wohl einen Erfolg. (28.09.2023) mehr

Jederzeit zum Nachhören
Der Braunschweiger Dom von oben. © NDR Foto: Julius Matuschik
8 Min

Nachrichten aus dem Studio Braunschweig

Was in Ihrer Region wichtig ist, hören Sie in dem Mitschnitt der 15.00 Uhr Regional-Nachrichten auf NDR 1 Niedersachsen. 8 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 10.10.2023 | 07:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Ein Neugeborenes trinkt an der Brust der Mutter © Colourbox Foto: Sergey Novikov

Muttermilch spenden: Ab sofort in Göttingen möglich

Die Muttermilch wird für die Versorgung von Frühchen und Neugeborenen an der Universitätsmedizin Göttingen genutzt. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen