Flugverkehr in Emden wird künftig von Braunschweig aus geregelt
Der Betrieb am Flugplatz Emden wird künftig vom Flughafen Braunschweig-Wolfsburg aus überwacht und gesteuert. So soll Betriebsunterbrechungen wegen Personalausfällen vorgebeugt werden.
Mithilfe von Kameras werden die Lotsen in Braunschweig künftig aus der Ferne den Flugplatzbetrieb in Ostfriesland organisieren. Ab Januar ist das "Remote Tower Center" (RTC) genannte System voraussichtlich im Einsatz. Emden ist der erste norddeutsche Flugplatz, der ein RTC-System nutzt. Die vier Fluglotsen von dort sollen nach dem Testbetrieb dauerhaft nach Braunschweig wechseln.
Kleiner, aber wichtiger Flugplatz
Emden ist ein wichtiger Flugplatz für Verbindungen zu Offshore-Windparks, insbesondere für Hubschrauberflüge. Gerade kleinere Flugplätze haben es aber bei der Personalplanung nicht leicht: Es sei beispielsweise schwer, kurzfristige Ausfälle zu kompensieren, erklärte der Geschäftsführer der Emder Flugplatzgesellschaft, Olaf Schmidt. Gelänge das nicht, drohten stets Betriebsunterbrechungen. Mit dem neuen System wird der Flugplatz nun von einem größeren Flughafen aus betreut.
Erster ferngesteuerter Flugplatz im Norden
Das Remote Tower Center basiert auf Kameras, die an der Kanzel des Towers in Emden angebracht wurden und eine 360-Grad-Sicht ermöglichen. "So wie es die Lotsen jetzt im Tower auch haben", sagte Schmidt. Zusätzlich gibt es steuerbare Einzelkameras, mit denen etwa Einzelobjekte näher betrachtet werden können. "Es ist die Zukunft für Plätze mit nicht extrem hohen Flugaufkommen", zeigte sich Schmidt überzeugt.