Flüchtlingsrat will Umbenennung der Mohren-Apotheke
Der niedersächsische Flüchtlingsrat hat sich dafür ausgesprochen, dass Straßen und Einrichtungen wie Mohrenstraße und Mohren-Apotheke umbenannt werden. Die Bewahrung von Tradition dürfe kein Argument sein, als rassistisch empfundene Begriffe unreflektiert hinzunehmen. "Entscheidend ist, wie die Betroffenen die Begriffe wahrnehmen. Und viele empfinden beispielsweise das Wort 'Mohr' als etikettierend und stigmatisierend", sagte Kai Weber aus der Geschäftsführung des Vereins.
Apotheken-Inhaberin wehrt sich gegen Rassismus-Vorwurf
Inmitten der Rassismus-Debatte hatten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) jüngst bekanntgegeben, die U-Bahn-Station Mohrenstraße umbenennen zu wollen. Dadurch war auch die Wolfsburger Mohren-Apotheke in die Kritik geraten. Inhaberin Petra Grünwald wies die Rassismus-Vorwürfe gegenüber der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" zurück. Grünwald argumentiert, dass sowohl Name als auch Logo der Apotheke als Würdigung der Mauren zu verstehen sei. Das Volk aus Nordafrika habe im Mittelalter die Pharmazie nach Europa gebracht. Der Name habe keine rassistische Motivation, sondern huldige den ersten Pharmazeuten, sagt die Apothekerin. Unter dem Rassismus-Vorwurf litten sie und ihr Team persönlich, so Grünwald.