Der Ukrainische Lkw-Fahrer Boris Zhwk, Sven Rathgeber und Ingrid Rathgeber stehen in einem Lkw voller Güter. © NDR Foto: Bärbel Wiethoff

Erst Tschernobyl und jetzt der Krieg: 87-Jährige hilft der Ukraine

Stand: 17.12.2024 15:05 Uhr

Der Verein "Hilfe für Kinder in Not nach Tschernobyl" in Staufenberg-Speele (Landkreis Göttingen) sammelt Spenden für die Ukraine und bringt sie auch an die Front.

von Bärbel Wiethoff

"Da hilft nur eins - weitermachen", sagt Ingrid Rathgeber mit Blick auf die dramatische Situation in der Ukraine. Die zupackende 87-jährige hat vor fast 25 Jahren den Verein "Hilfe für Kinder in Not nach Tschernobyl" in Staufenberg-Speele ganz im Süden Niedersachsens gegründet und Kinder aus Weißrussland zu Ferienfreizeiten an die Fulda geholt. In der Corona-Pandemie war das nicht mehr möglich. Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 schickt der Verein Spenden in die Ukraine, auch an die Front. Am Dienstag ist wieder ein Transport von Speele gestartet.

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Helferinnen und Helfer haben angepackt, viele Kleidersäcke, Matratzen, Krankenbetten und Stühle in den riesigen Lkw gestapelt, dazu kommen noch 4.000 Weihnachtspäckchen. Diese Transporte zusammen mit dem Christlichen Hilfsdienst Bad Hersfeld sind besonders wichtig, sagt Ingrid Rathgeber, denn "alle fürchten den Winter". Große Teile der Infrastruktur in der Ukraine sind zerstört. Die engagierte 87-Jährige hat enge Kontakte, vor Ort werden die Hilfsgüter an Bedürftige verteilt. "Soldaten an der Front freuen sich besonders über Müsliriegel, so haben sie schnell etwas zu Essen", sagt Rathgeber.

Jährlich 60.000 Euro für den guten Zweck

Seit Jahrzehnten engagiert sie sich, hat geholfen, Waisenhäuser aufzubauen und medizinische Hilfe vor allem für kranke Kinder organisiert. Jedes Jahr sammelt ihr Verein rund 60.000 Euro Spenden, dazu viele Sachspenden, die dringend gebraucht werden, wie Fahrräder, Elektrogeräte, Rollstühle, Decken, Kleidung und Schuhe. Zusammen mit Helferinnen wird alles sortiert und für den Transport verpackt. Die Lkw und ihre Fahrer kommen aus der Ukraine und können so leichter die Grenze passieren. Weil noch viel mehr Hilfsgüter ins Kriegsgebiet gebracht werden müssen, als jetzt in den Lkw hineingepasst haben, soll Anfang Januar der nächste 20-Tonner vom Hof rollen.

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