Erneuter Warnstreik bei Snackproduzent Lorenz Bahlsen angekündigt
Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden erhöhen die Beschäftigten des Snackproduzenten Lorenz Bahlsen in Hankensbüttel (Landkreis Gifhorn) den Druck. Ab Sonntagabend wollen sie für 32 Stunden die Arbeit niederlegen.
Zu dem Warnstreik ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf. Sie wolle damit "für einen spürbaren Produktions- und Auslieferungsstopp für Knabberartikel sorgen", heißt es in einer Pressemitteilung. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten weiterhin ein Lohnplus von 9,9 Prozent, mindestens aber 360 Euro pro Monat bei zwölfmonatiger Laufzeit. Auszubildende sollen demnach 190 Euro mehr pro Monat erhalten. Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt angeboten, den Lohn in diesem Jahr um 2,8 Prozent und im kommenden Jahr um 2,2 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten zu erhöhen. Darüber hinaus hatte sie eine Nettoeinmalzahlung von 250 Euro (für Azubis 125 Euro) angeboten.
Gewerkschaft warnt vor noch drastischeren Arbeitsniederlegungen
Für die NGG ist das kein faires Angebot: "Die Süßwarenindustrie steigert ihre Umsätze jährlich, 2023 lag der Umsatz in Deutschland bei über 18 Milliarden Euro. Wir streiken weiter für eine faire Beteiligung der Beschäftigten am Erfolg der Unternehmen in dieser Branche und erwarten für die dritte Runde ein deutlich nachgebessertes Angebot", sagte der Gewerkschaftssekretär für die Süßwarenbranche in der Region Süd-Ost-Niedersachsen-Harz, Arno Fischer. Für den Fall, dass auch in der kommenden Verhandlungsrunde keine Einigung erzielt wird, seien weitere und noch drastischere Arbeitsniederlegungen unumgänglich.
150 Beschäftigte streikten bereits im August
Seit Anfang August laufen die Verhandlungen im Tarifgebiet Niedersachsen/Bremen zwischen der NGG und dem Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). Der BDSI hatte die Verhandlungen im August vorübergehend ausgesetzt, nachdem die Gewerkschaft zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen hatte. 150 Beschäftigte von Lorenz Bahlsen in Hankensbüttel hatten sich an dem Streik beteiligt. Anfang September wurden die Verhandlungen wieder aufgenommen. Die dritte Runde ist für den 30. Oktober angesetzt.