Ein neuer Jäger in den Landesforsten: Adler auf Beutezug
In den Wäldern der Niedersächsischen Landesforsten ist ein Seeadler auf Beutezug. Ein Förster hatte den jungen Greifvogel vor wenigen Tagen im Forstamt Lauterberg entdeckt. Das Tier saß auf einem Dachskadaver, wie Förster Lukas Gräfe berichtet. Ein Hobbyfotograf konnte den Vogel ablichten. Anhand der Aufnahmen war der Seeadler eindeutig zu identifizieren. Das Tier stammt aus dem Harzfalkenhof bei Bad Sachsa (Landkreis Göttingen), wo der Adler im vergangenen Jahr mehrere Monate lang gesund gepflegt wurde. Das Tier war bei Hattorf (Landkreis Göttingen) mit nur knapp zwei Kilogramm Gewicht gefunden worden. Die Wildvogel-Pflegestation hatte den völlig abgemagerten Jungvogel aufgenommen und erst kürzlich wieder ausgewildert. Wie lange der Seeadler im Südharz noch seine Kreise zieht, bleibt nach Angaben eines Sprechers der Landesforsten abzuwarten. Deutschlands größter Greifvogel brütet bislang nicht im Harz. Die nächsten bekannten Brutvorkommen der Seeadler in den Niedersächsischen Landesforsten leben nördlich des Mittelgebirges und an der Elbe. Bis 1970 war der Seeadler-Bestand drastisch zurückgegangen, 2019 lebten wieder 74 Brutpaare in den Wäldern der Landesforsten.