Brand im Harz: Zwei Hektar Wald am Ravensberg zerstört
Nach einem Waldbrand in Bad Sachsa Harz beginnt die Suche nach der Ursache oder dem Verursacher. Die Polizei ermittelt. Fest steht schon die genaue Stelle, an der der Waldbrand seinen Ausgang nahm.
Der Ausbruchsort am Ravensberg wird zwischen Kelleweg und Ede-Baller-Weg an einem unwegsamen Abhang angenommen. Das teilte die Polizei am Dienstag mit. Der Steilhang im Landkreis Göttingen war demnach überwiegend mit Nadelbäumen und Totholz bedeckt. Konkrete Anhaltspunkte für die Entstehung des Feuers gebe es noch nicht. Die Polizei sucht Zeugen. Hinweise nimmt die Polizei Bad Lauterberg unter Telefon (05524) 9630 entgegen. Bis zum späten Sonntagabend seien rund 200 Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW), Deutschen Roten Kreuz (DRK) und weiteren Organisationen im Großeinsatz gewesen, um den Brand zu löschen.
Hohe Temperaturen machen Ortung per Drohne schwierig
In der Nacht zu Samstag waren zwei Hektar an dem Steilhang in Brand geraten. Aufmerksame Anwohner aus Bad Sachsa hatten das Feuer gegen 0.30 Uhr gemeldet. "Wir haben die Fläche im Griff", sagte Einsatzleiter Stefan Keil dem NDR in Niedersachsen am Sonntag. Aber es gab noch Glutnester im Boden. Diese mussten aufgespürt und einzeln gelöscht werden. Bei den hohen Temperaturen sei es nicht einfach, die Glutnester aufzuspüren. Wärmebildkameras würden bei dem aufgeheizten Boden kein klares Bild liefern, so Keil. "Wir müssen dem Feuer eine Chance geben, sich zu entwickeln", sagte er. Sobald dann kleine Rauchfahnen aus dem Waldboden aufsteigen, wussten die Einsatzkräfte, wo sie löschen mussten.
THW bringt Löschwasser den Berg hinauf
Das THW war mit vier Lkw zur Unterstützung im Einsatz. Zusammen konnten die Lastwagen 22.000 Liter Wasser transportieren. Auf einer Strecke von rund zwölf Kilometern pendelten die THW-Kräfte zwischen dem Schmelzteich im Tal und dem Einsatzort am Steilhang und lieferten fortwährend Löschwasser zur Einsatzstelle. Die Stimmung bei allen Freiwilligen sei auch am zweiten Einsatztag gut gewesen, sagte Keil. Dazu habe nicht zuletzt die gute Versorgung durch Stadt und Unterstützer beigetragen.
Starkes Gefälle und Totholz erschweren die Löscharbeiten
Am Samstag war die Feuerwehr zunächst mit bis zu 170 Einsatzkräften, Drohnen und einem Löschflugzeug im Einsatz. Herausfordernd war insbesondere das starke Gefälle an der Brandstelle. Eine große Menge an Totholz erschwerte zusätzlich den Zugang für die Einsatzkräfte. Mithilfe von Strahlrohren und Wasserwerfern, die von Wanderwegen aus eingesetzt wurden, gelang es, den Brand einzudämmen. Zusätzlich wurde ein Löschflugzeug aus dem Landkreis Harz angefordert, um den unzugänglichen Mittelbereich des Feuers mit Wasser zu bedecken. Am Samstagmorgen war das Feuer unter Kontrolle.
Glück im Unglück: Schnelle Alarmierung verhindert Schlimmeres
Glücklich war letztlich, dass der Brand schnell gemeldet wurde und die Feuerwehr so schnell vor Ort war. "Wir hatten von Anfang an Drohnen im Einsatz", sagte Einsatzleiter Keil. Wäre das Feuer später in der Nacht ausgebrochen, wäre es wohl nicht so schnell bemerkt worden. Dann hätte der Brand ein weit größeres Ausmaß erreichen können.
Ferienpassaktion bei der Feuerwehr soll nachgeholt werden
In Folge des Brandes musste der für Samstag geplante Märchentag im Märchengrund Bad Sachsa abgesagt werden. Der Märchengrund liegt am Fuße des Ravensberges nur wenige Hundert Meter vom Brand entfernt. Auch eine Ferienpassaktion für Kinder, die bei der Feuerwehr in Bad Sachsa stattfinden sollte, musste ausfallen. Diese wir aber nachgeholt, versprach Stadtbrandmeister Keil am Sonntag. Ein Termin dafür steht bislang noch nicht fest.