Bomben in Göttingen gesprengt: Leichte Schäden in der Arena
In Göttingen sind am Samstag zwei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg kontrolliert gesprengt worden. Eine der Bomben lag nur acht Meter von einer Basketball-Arena entfernt.
In der Halle seien einzelne leichte Deckenelemente heruntergefallen, sagte Sprengmeister Torsten Lüdeke. Außen am Gebäude habe er aber keine Schäden festgestellt. Rund 100 Container waren im Vorfeld zum Schutz der Halle aufgestellt worden, darin mit Wasser gefüllte Säcke. Zusätzlich war die Arena mit etwa 2.000 Sandsäcken geschützt. Einige Container sind laut Lüdeke kaputt: zerdellt, aufgeplatzt, aus den Verankerungen gerissen.
Zwei Bomben, eine Entwarnung
Bei den zwei Funden in der Weststadt handelte es sich um amerikanische Zehn-Zentner-Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg. Bei einem dritten Verdachtsfall gab es Entwarnung: Im Boden lagen Reste einer im Krieg explodierten Bombe, die keine Gefahr mehr darstellten. Die gefährlichen Bomben jedoch mussten in Handarbeit von den Sprengmeistern vorsichtig freigelegt werden. Beide ließen sich nicht entschärfen. Sie wurden am Nachmittag gesprengt. Kurz nach 19 Uhr wurde die Sperrung des Evakuierungsbereichs aufgehoben.
Bombenentschärfung: Insgesamt 1.800 Kräfte im Großeinsatz
Bereits am frühen Samstagmorgen waren nach Angaben der Stadt etwa 700 Einsatzkräfte vor Ort. Insgesamt waren nach Informationen der Polizei etwa 1.800 Kräfte von Feuerwehr, Polizei, THW, Rettungsdiensten und weiteren Hilfsorganisationen in Göttingen im Großeinsatz.
Immer wieder Personen im Evakuierungsgebiet
Zwei Dinge erschwerten die Arbeiten. Zum einen der Grundwasserspiegel: Eine der Bomben lag teilweise im Wasser, was die Sprengung schwieriger machte. Zum anderen mussten die Arbeiten an den Bomben mehrfach unterbrochen werden, weil Menschen den Sperrbereich betreten hatten. Die Polizei zählte nach eigenen Angaben 28 solcher Verstöße. Zum Teil wurden die Personen per Drohne verfolgt und von der Polizei aufgegriffen.
Trotz Verbots im Sperrgebiet: Das kann teuer werden
Etwa 9.000 Anwohnende hatten das Sperrgebiet in der Göttinger Weststadt bis 6 Uhr verlassen müssen. Einsatzkräfte kontrollierten anschließend das Areal, unterstützt durch Drohnen und einen Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera. Die Stadt hatte in einer Allgemeinverfügung hohe Geldstrafen für Menschen angekündigt, die sich unberechtigt im Sperrgebiet aufhalten. Ihnen drohen demnach bis zu 5.000 Euro Strafe.