Studie: UV-Strahlung in Europa steigt unerwartet stark an
Laut Forschenden des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter ist die UV-Strahlung in Teilen Mitteleuropas unerwartet stark gestiegen. Die Behörde rät zur Vorsicht.
Das Team der Behörde in Salzgitter hat Daten zur bodennahen UV-Strahlung zwischen den Jahren 1991 und 2022 analysiert. Bisherige Studien hatten nach Angaben der Forschenden zufolge einen moderaten Anstieg prognostiziert. Doch in der Untersuchungsregion Dortmund habe die UV-Strahlung um deutlich mehr als zehn Prozent zugenommen, in Brüssel gar um fast 20 Prozent, heißt es. Die Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass es um die UV-Strahlung in weiten Teilen Europas ähnlich bestellt ist.
Belastungen durch UV-Strahlung können zunehmen
"Die Ergebnisse zeigen, dass die persönliche Belastung durch UV-Strahlung für die Bevölkerung in Deutschland zunehmen kann", sagte BfS-Präsidentin Inge Pauli. Man könne sich schützen, betonte sie, und riet dazu, sich über die tagesaktuelle UV-Strahlung zu informieren. Das BfS bietet eine entsprechende Internetseite, die Daten werden zudem auch in Wetterapps eingespeist. UV-Strahlung gilt als Gesundheitsrisiko, sie kann Haut und Augen schädigen sowie Krebs auslösen.
Klimawandel wohl mitverantwortlich
Die Fachleute hatten unter anderem die Auswirkungen der Ozonwerte in der Atmosphäre analysiert. Hauptgrund für die erhöhte UV-Strahlung ist ihnen zufolge aber, dass es weniger Wolken als früher gibt. Diese Veränderung könne auch durch den Klimawandel verursacht werden - und führe dazu, dass mehr UV-Strahlung von der Sonne die Erde erreiche, so das BfS. Bei der aktuellen Untersuchung handelt es sich laut BfS um eine der bislang wenigen Studien mit aussagekräftigen Langzeitmessungen. Weitere Forschungen seien aber nötig, insbesondere, um Schutzmaßnahmen weiterzuentwickeln.