Fußballfans nehmen an einem Autokorso teil. © picture alliance/nordphoto GmbH | Engler Foto: Engler

Autokorso - aber richtig! Tipps von Polizei und ADAC

Stand: 05.07.2024 14:56 Uhr

Autokorsos gehören bei sportlichen Großereignissen für viele dazu. Wer hupend, singend und jubelnd mit dem Auto über die Straßen fährt, sollte ein paar Regeln beachten. So kann Ärger vermieden werden.

von Jan Fragel

Anlässlich der laufenden K.-o.-Runde der Fußball-EM geben Polizei und ADAC Tipps für das richtige Verhalten bei Jubelfeiern mit und in Fahrzeugen. "Auch bei Autokorsos gelten die Regeln der Straßenverkehrsordnung", sagte Jörg Arnecke Verkehrssicherheitsberater von der Polizeiinspektion Göttingen dem NDR Niedersachsen. Ein Autokorso jubelnder Fußballfans durch die Städte und Dörfer hat nicht automatisch Vorfahrt. Hier die wichtigsten Regeln:

  • Verkehrsregeln immer einhalten: Rote Ampeln und Straßenschilder gelten auch für Autokorsos
  • Freie Sicht: Fahnen und Fenster-Deko dürfen nicht den Blick der Fahrerin/des Fahrers einschränken
  • Vorsicht mit sogenannten Spiegelsocken: Nicht nur die Sicht der Fahrer kann eingeschränkt, auch Blinker und eingebaute Assistenzsysteme können wirkungslos werden
  • Fußball-Deko sicher befestigen: Fahnen und Wimpel dürfen während der Fahrt nicht abfallen und wegfliegen
  • Materialkontrolle bevor es losgeht: Fensterwimpel können porös werden und sich lösen
  • Keine Fahnenstangen währen der Fahrt aus dem Fenster halten - das Gefahrenpotenzial ist zu groß
  • Pyrotechnik während der Fahrt ist absolut verboten
  • Alle Körperteile im Auto: Das Sitzen auf der Motorhaube oder auf dem Dach ist lebensgefährlich
  • Anschnallen nicht vergessen - der Gurt ist weiter Pflicht
  • Keine Rauschmittel: Alkohol und Drogen am Steuer sind tabu

Eigentlich sind Autokorsos verboten

Streng genommen sind Autokorsos laut ADAC verboten - denn sie produzieren unnötigen Lärm. "Man könnte sogar mit einem Bußgeld von 80 bis 100 Euro rechnen", erklärt Katharina Jung, Sprecherin des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. Erfahrungsgemäß drücke die Polizei bei Sportereignissen aber beide Augen zu und unterbinde das Hupkonzert nicht, sagt sie weiter. Wichtig sei, dass keine anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer verletzt oder beeinträchtigt werden.

Nicht den Versicherungsschutz aufs Spiel setzen

Aber: Die Polizei werde insbesondere bei Gefährdungen, groben Verkehrsverstößen oder Straftaten konsequent einschreiten, sagt Verkehrssicherheitsberater Arnecke von der Polizei. Wer sich aus dem Fenster oder Schiebedach lehnt oder sich gar auf die Motorhaube oder das Dach setzt, gefährde nicht nur sich und seine Gesundheit. Solches Verhalten kann im Falle eines Unfalls auch dazu führen, dass die Versicherung nicht zahlt.

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NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 05.07.2024 | 15:00 Uhr

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