Aus dem Jahr 891: Papyruspapier als Papsturkunde identifiziert
Forschende haben ein Papyruspapier in einem Göttinger Archiv als Stück einer Papsturkunde aus dem Jahr 891 identifiziert. Sie sprechen von einem seltenen Fund, es gebe nur noch wenige solcher Dokumente.
Die Forscher konnten das mehr als tausend Jahre alte Papier einem Dokument von Papst Stephan V. zuordnen, wie die Niedersächsische Akademie der Wissenschaften in Göttingen mitteilte. Der Abriss gehört demnach zu einer Urkunde aus Papyrus nördlich der Alpen. Der Hauptbestandteil des Dokuments wird im nordrhein-westfälischen Landesarchiv in Münster aufbewahrt. Das Teilstück lag bisher in einer Sammlung der Universität in Göttingen. Es soll nun von den Forschenden weiter untersucht werden.
Ab dem Jahr 1000 nur noch Pergament
Weltweit sind laut Akademie weniger als 30 dieser Dokumente aus Papyrus erhalten. Etwa ab dem Jahr 1000 nutzten Päpste für ihre Urkunden Pergament, das haltbarer ist. Auf dem nun identifizierten Papier, bei dem es sich um den Schlussteil der Urkunde handeln soll, sind griechische Schriftzüge erkennbar. Das ist laut Wissenschaftlern einzigartig.
Urkunde bestätigt Gründung eines Frauenklosters
Das Schriftstück war im Jahr 891 an das Frauenkloster Neuenheerse bei Paderborn gegangen. Damit bestätigte Papst Stephan V. dem Kloster Besitz und Rechte. Die Forscher vermuten, dass die gesamte Papsturkunde im Jahr 1812 mit weiteren Dokumenten nach Göttingen kam, sie die Stadt später allerdings nicht vollständig verließ.