Ein Mitarbeiter des Atommülllagers Asse durchschreitet eine Kammer des Bergwerkes © picture-alliance/dpa Foto: Jochen Lübke

Atommülllager Asse: Ungewöhnlich starke Bewegungen registriert

Stand: 05.11.2024 19:30 Uhr

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat im maroden Atommüll-Lager Asse bei Wolfenbüttel im Sommer ungewöhnlich starke Bewegungen im Gestein registriert. Seit Jahren sickert Salzwasser in das Bergwerk.

Bis Ende Juni seien an der Südflanke des Bergwerks Bewegungen von 1 bis 1,5 Millimeter wöchentlich registriert worden, teilte die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) am Dienstag mit. Diese Werte seien innerhalb einer Woche auf bis zu 5 Millimeter angestiegen. Das sei "einmalig seit der Einführung der Messungen" im Jahr 1981, hieß es. Die BGE geht davon aus, "dass die stärkere Durchfeuchtung von Teilen des in die Südflanke eingebrachten Stützmaterials für die plötzlichen Gebirgsbewegungen mit ursächlich ist."

Videos
Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke zu Besuch in dem Zwischenlager Asse. © Screenshot
2 Min

Bundesumweltministerin zu Besuch in Zwischenlager Asse II

Seit Monaten dringt verstärkt Wasser in das einstige Salzbergwerk. Laut Steffi Lemke müsse der Atommüll schnell dort raus - nur wie? (10.07.2024) 2 Min

BGE: Sichere Arbeiten unter Tage möglich

Seit Jahren sickert Salzwasser in das marode Bergwerk. Dort lagern rund 126.000 Fässer mit Atommüll und chemischen Abfällen. Seit Ende August würden sich die Messwerte wieder in der Größenordnung von vor dem plötzlichen Anstieg bewegen, hieß es von der BGE. Das sichere Arbeiten unter Tage sei derzeit nicht beeinträchtigt. "Wir beobachten das Bergwerk sehr genau, um jede Veränderung schnell zu erkennen", so Jens Köhler, Bereichsleiter Asse der BGE. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte im Juli gesagt, die Stoffe müssten "allerspätestens 2033" geborgen werden.

Weitere Informationen
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) bei ihrem Besuch der Schachtanlage Asse II im Landkreis Wolfenbüttel. © dpa Foto: Moritz Frankenberg

Lemke: Atommüll in der Asse muss spätestens 2033 raus

In dem alten Bergwerk liegen Tausende Fässer Atommüll, es droht abzusaufen. Die Umweltministerin war vor Ort, um sich persönlich ein Bild zu machen. (10.07.2024) mehr

In einem Stollen das Atommülllagers in Asse hängen Salzkristalle von der Decke. © NDR

Wassereinbruch im Atommülllager Asse II: Wie ernst ist die Lage?

Ist der Wassereintritt in die Anlage im Landkreis Wolfenbüttel beherrschbar? Kritiker fordern, die Asse schneller zu räumen. (14.06.2024) mehr

Ein Schild «Zutritt für Unbefugte verboten» hängt im Atommülllager Asse im Landkreis Wolfenbüttel © dpa Bildfunk Foto: Julian Stratenschulte

Atommülllager Asse: Einsickerndes Wasser nimmt neue Wege

Salzlösung dringt in tiefere Schichten vor. Umweltminister Meyer fordert, die radioaktiven Abfälle schneller aus dem Bergwerk zu holen. (14.06.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 05.11.2024 | 18:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Eine Cannabisblüte. © picture alliance / CHROMORANGE | Herwig Czizek Foto: Herwig Czizek

Einsatz in Danndorf: Rauch gesichtet, Cannabis gefunden

Da staunten die Feuerwehrleute: Sie wollten einer Rauchentwicklung auf den Grund gehen - und fanden sehr viel Cannabis. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen