An einem Auto in der Göttinger Weststadt befinden sich mehrere lange Kratzer entlang der Fahrerseite. © NDR Foto: Wieland Gabke

Anklage: Göttinger soll mindestens 281 Autos zerkratzt haben

Stand: 10.10.2024 16:26 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat gegen einen 40-Jährigen drei Anklagen wegen Sachbeschädigung erhoben. Sie wirft ihm vor, seit August 2023 in Göttingen insgesamt 281 Autos zerkratzt zu haben.

In der ersten Anklage geht es nach Auskunft der Staatsanwaltschaft um eine Serie von Sachbeschädigungen im Göttinger "Blümchenviertel" im Westen der Stadt. Dort wurden im Oktober 2023 insgesamt 103 geparkte Fahrzeuge mit einem spitzen Gegenstand zerkratzt. In der zweiten Anklage sind insgesamt 124 Fahrzeuge aufgelistet, die im April 2024 im Göttinger Ostviertel beschädigt wurden. Am 6. August 2024 soll der 40-Jährige dann im Ortsteil Weende 54 Autos zerkratzt haben. Wann sich der Angeklagte vor Gericht verantworten muss, steht noch nicht fest.

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Verdächtiger schon länger im Visier der Ermittler

Bereits im Oktober 2023 hatte die Polizei den Mann vorläufig festgenommen. Im Anschluss kam der Verdächtige wieder auf freien Fuß. Nach der Tatserie im August wurde der Tatverdächtige erneut festgenommen. Ein Zeuge hatte verdächtige Kratzgeräusche gehört und die Polizei alarmiert. Nun muss sich der Göttinger, der nach Auskunft der Staatsanwaltschaft bereits wegen anderer Delikte vorbestraft ist, erneut vor Gericht verantworten.

Verantwortlich für Lackschäden in Höhe von zwei Millionen Euro?

Nach Schätzungen der Ermittler dürfte sich der durchschnittliche Schaden auf rund 3.000 Euro belaufen. Sollten sich die Anklagevorwürfe bestätigen, hätte der 40-Jährige bei den angeklagten Taten einen Gesamtschaden von mehr als 840.000 Euro verursacht. Möglicherweise könnte die Schadensbilanz jedoch noch deutlich höher ausfallen: Die Ermittler prüfen, ob der 40-Jährige noch für weitere "Kratzserien" verantwortlich ist. Dann würde es sich um insgesamt 700 zerkratzte Fahrzeuge handeln, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. In dem Fall würde die Schadenssumme bei mehr als zwei Millionen Euro liegen.

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