Angeklagter schlägt Justizbeamten: Missbrauchsprozess ausgesetzt
Am Landgericht Braunschweig musste am Donnerstag ein Prozessbeginn ausgesetzt werden. Der 25-jährige Angeklagte weigerte sich handgreiflich, den Gerichtssaal zu betreten. Er verletzte einen Justizbeamten.
Der Beamte ging nach NDR Informationen mit einer blutenden Nase aus der Handgreiflichkeit hervor. Dem Angeklagten, der innerhalb der letzten fünf Jahren bereits wegen derartiger Straftaten verurteilt worden ist, hätte sich ab Donnerstag erneut wegen mehrerer Anklagen vor dem Landgericht verantworten müssen. Es sollten drei Anklagen in der Hauptverhandlung in Braunschweig gegen ihn verhandelt werden. Laut Landgericht soll der 25-Jährige mehrere Kinder mehrfach sexuell missbraucht haben. Die Opfer stammen demnach unter anderem aus Braunschweig, Salzgitter und Haldensleben (Sachsen-Anhalt). Die Taten sollen in den Jahren 2022 und 2023 stattgefunden haben.
Missbrauch von Kindern: Angeklagtem droht Sicherungsverwahrung
Das Landgericht hatte ursprünglich neun Verhandlungstage vorgesehen, ein Urteil wäre demnach im März möglich gewesen. Für den Angeklagten fordert die Staatsanwaltschaft die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung. Diese ist Tätern vorbehalten, die wiederholt straffällig werden und eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. Die Kammer wird nach NDR Informationen neue Sitzungstermine festlegen, da am Donnerstag nicht einmal die Anklage verlesen werden konnte. Sachverständige, Nebenkläger und Zeugen müssten neu geladen werden. Man werde den Anklagten beim nächsten Prozesstermin "im Rahmen unseres internen Sicherheitskonzepts vorführen", teilte eine Gerichtssprecherin am Donnerstag mit.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hieß es, das Landgericht wisse noch nicht, wie man den Angeklagten dazu bewegen kann, im Gerichtssaal Platz zu nehmen. Wir haben diese Textpassage korrigiert.