Zerstörter Kachowka-Staudamm in der Ukraine: Hilfe aus Lüneburg
Ein Verein aus Lüneburg will den Opfern der Überschwemmung im Süden der Ukraine helfen. Vor zwei Tagen war der Kachowka-Staudamm zerstört worden. Zehntausende Menschen sind von der Flut betroffen.
"Die Evakuierungsmaßnahmen laufen auf vollen Touren", sagt Ralf-Peter Oelsner. Oelsner ist Hausarzt aus Bleckede (Landkreis Lüneburg) und erster Vorsitzender des Vereins "Lüneburger Hilfsprojekt Ukraine", der am Montag den ersten von drei Hilfstransporten in das Flutgebiet schicken will. Kommenden Donnerstag und Anfang Juli sollen weitere folgen. "Wir haben schon eine Lkw-Ladung mit haltbaren Lebensmitteln in unserem Lager in Wustrow, wir warten noch auf vier Paletten mit Wasserfiltern für Trinkwasserversorgung", so Oelsner. Auch Feldbetten seien bestellt, die in der nächsten Woche kommen sollen.
Hilfsprojekt aus Lüneburg hat gute Kontakte in die Ukraine
Der Verein aus Lüneburg arbeitet laut Oelsner mit einer privaten Hilfsorganisation aus Vinnytsia (Ukraine) zusammen, die derzeit Auffanglager in zwei Schulen aufbaut. Oelsner selbst pflegt enge Kontakte in die Ukraine, bekommt Sprachnachrichten, Fotos und Videos aus dem Kriesengebiet geschickt. Durch gute Beziehungen könne der Verein "sehr schnell bedarfsgerecht reagieren", so Oelsner.
Spendenbereitschaft sei stark zurückgegangen
Manche Hilfsgüter bekommt der Verein gespendet, andere kauft er günstig ein. Im Lager liegen derzeit 18.000 Fischkonserven, 4.500 Dosen Hering in Tomatensoße, 1.000 Fertiggerichte und drei Tonnen Milchpulver. Zu Beginn des russischen Angriffskriegs war die Hilfsbereitschaft groß. Doch die "Spendenbereitschaft ist in letzter Zeit sehr stark zurückgegangen", so Oelsner. Er selbst will Anfang Juli in die Ukraine fahren, um Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus in Vinnytsia zu unterstützen. Für ihn und das Lüneburger Hilfsprojekt ist klar: Solange die Menschen in der Ukraine Hilfe brauchen, werden die kommenden drei Hilfstransporte nicht die letzten sein, die aus Niedersachsen losfahren.