Geflüchtete betreten neben einem Schild vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen am Standort Braunschweig © picture alliance/dpa Foto: Julian Stratenschulte

Weniger Geflüchtete in Niedersachen - aber noch keine Entspannung

Stand: 07.10.2024 21:28 Uhr

Immer weniger Geflüchtete kommen nach Niedersachsen. Das teilte das Innenministerium am Montag in Hannover mit. Für die Kommunen bedeute das aber keine Entspannung. Es würden weiterhin Unterkünfte benötigt.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 seien 14.170 Menschen nach Niedersachsen gekommen, die Zuflucht suchen. Im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres waren es demnach noch 20.570 Geflüchtete. Eine spürbare Entlastung für die Kommunen erwartet die Landesregierung zunächst aber nicht. "Uns ist bewusst, dass der aktuelle Abwärtstrend bei den Zugangszahlen noch nicht zu einer signifikanten Entspannung der Lage in den Kommunen führt", sagte die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Es müssten weiterhin Menschen untergebracht werden. In den kommenden sechs Monaten rechnet das Land mit rund 11.000 Menschen, die dann in den Kommunen untergebracht und versorgt werden müssen.

Behrens versichert Kommunen Unterstützung des Landes

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Auch im Monatsvergleich ist ein Trend zu sinkenden Geflüchtetenzahlen erkennbar: Hatten im September 2023 rund 3.670 Menschen in Niedersachsen Schutz gesucht, waren es im September 2024 rund 1.750 Menschen. Behrens mahnte dennoch, es müsse Ziel von Bund und Ländern sein, die Zahl der schutzsuchenden Menschen "nachhaltig zu reduzieren und Geflüchtete in Europa fairer zu verteilen". Niedersachsen tue "alles, um die Kommunen bei der Bewältigung der Lage zu unterstützen: So bauen wir zum Beispiel die Erstaufnahmekapazitäten weiter aus und verteilen Personen mit einer geringen Bleibeperspektive in der Regel nicht auf die Kommunen", so Behrens.

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