Viele Studierende haben Energiepauschale noch nicht beantragt
Einen Monat vor Fristende haben zehntausende Studierende in Niedersachsen die 200-Euro-Einmalzahlung noch nicht beantragt. Landesweit haben rund 200.000 Menschen Anspruch auf die Energiepauschale.
Bis Anfang der Woche seien etwas mehr als 158.000 Anträge eingegangen, teilte das Wissenschaftsministerium in Hannover mit. Demnach wurden fast alle beantragten Beiträge auch ausgezahlt, sieben Anträge wurden abgelehnt - etwa, weil sie doppelt eingereicht wurden. Neben Studierenden können auch Schülerinnen und Schüler von Beruf- oder Fachschulen noch bis zum 30. September einen Antrag stellen. Insgesamt wurden laut Ministerium bislang rund 31,6 Millionen Euro ausgezahlt.
Einmalzahlung soll Studierende entlasten
Nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung haben bundesweit rund 3,5 Millionen Studierende sowie Fachschüler Anspruch auf die Einmalzahlung. Wer zum 1. Dezember vergangenen Jahres an einer Hochschule eingeschrieben war und seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hat, kann das Geld seit Mitte März dieses Jahres beantragen. Mit der Einmalzahlung sollen Studierende wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten - etwa aufgrund der Inflation und der hohen Energiepreise - entlastet werden. Auch wer Bafög bezieht oder neben dem Studium arbeitet, kann die Energiepauschale beantragen.
Zu kompliziert, zu spät, zu wenig: Kritik an Einmalzahlung
Studierendenvertreter sowie zahlreiche Politiker hatten die Umsetzung der Auszahlung als zu kompliziert und zu spät kritisiert. Der Studierendenausschuss der Universität Göttingen kritisierte zudem, dass die 200 Euro bei weitem nicht ausreichten. Angesichts steigender Zinsen für KfW-Kredite, einer hohen Inflation und hohen Mieten in Großstädten brauche es strukturelle Lösungen, forderte Katharina Bornemann, Sozialreferentin des Studierendenausschusses. Der Studierendenausschuss der Universität Lüneburg forderte ebenfalls mehr Unterstützung der Politik. Es brauche eine grundlegende Reform der Studienfinanzierung, eine Anhebung des Bafögs, der Wohnkostenpauschale und der Elternfreibeträge. Studierende seien systematisch von Armut betroffen.