Versuchter Mord mit Jagdmesser? 18-Jähriger vor Gericht
Seit Donnerstag steht ein 18-Jähriger vor dem Landgericht Braunschweig. Er soll im November eine damals 13-Jährige und einen ebenfalls 18-Jährigen mit einem Jagdmesser lebensgefährlich verletzt haben.
Dem Angeklagten wird versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, er befindet sich bereits seit unmittelbar nach der Tat in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll er im Zustand "verminderter Schuldfähigkeit" versucht haben, die beiden Personen mit dem Jagdmesser seines Vaters zu töten. Er soll sich vernachlässigt gefühlt haben, weil die beiden Opfer zuvor eine feste Beziehung eingegangen waren und seine eigene Freundin ihn verlassen hatte. Er habe sich daher entschlossen, die beiden zu töten, so das Gericht.
Angeklagter soll Opfer im Schlaf angegriffen haben
An dem Tatabend hatte er den Angaben zufolge die beiden und weitere Freunde zu einer Feier in die elterliche Wohnung in Wolfsburg eingeladen. Die Gäste habe er auf Zimmer verteilt und den Zeugen zum Teil Schlaftabletten verabreicht. Dann soll er sich nach Angaben des Gerichts ins Schlafzimmer der Opfer begeben haben, um die beiden im Schlaf zu überraschen. Zunächst habe er auf die Jugendliche eingeschlagen und eingestochen, bis er dachte, er habe sie getötet. Außerdem soll er mit dem Messer dreimal auf den 18-Jährigen eingestochen haben - den Partner der 13-Jährigen und seinen früheren besten Freund. Als der 18-Jährige aufsprang, flüchtete der mutmaßliche Täter laut Anklage aus der Wohnung. Noch am selben Tag stellte er sich der Polizei. Sowohl die 13-Jährige als auch der 18-Jährige hatten zunächst in Lebensgefahr geschwebt.
Gericht hat acht Prozesstage angesetzt
Nach Angaben einer Gerichtssprecherin wurde am ersten Prozesstag die Anklageschrift verlesen. Demnach wurden auch erste Zeuginnen und Zeugen befragt. Acht Prozesstage sind angesetzt. Am 26. Mai könnte das Urteil fallen.