Vatertag in Niedersachsen laut Polizei überwiegend ruhig
In Niedersachsen sind am Vatertag zahlreiche Gruppen mit Bollerwagen, Musik und Alkohol losgezogen. Die Polizei zeigt sich am Tag danach zufrieden - trotz vereinzelter Schlägereien und Körperverletzungen.
Fast alle Vatertagstouren seien friedlich verlaufen, hieß es am Freitagmorgen. Allerdings kam es zu kleineren Vorfällen. Im Landkreis Hildesheim schritt die Polizei bei einer Schlägerei zwischen drei Menschen ein. Gegen einen Mann laufen Ermittlungen wegen Besitz eines Messers, Beleidigung und Diebstahls, teilte die Polizei mit. Gegen drei weitere Personen verhängte sie Anzeigen wegen des Laufens über Bahnschienen. Im Braunschweiger Prinzenpark hat die Feuerwehr rund 2.500 Menschen gezählt - in zwei Fällen ermittelt jetzt die Polizei wegen Körperverletzungen. Insgesamt mussten 28 Menschen behandelt werden - teils wegen Streitigkeiten, aber auch wegen Kreislaufbeschwerden. Drei von ihnen kamen ins Krankenhaus. Außerdem habe es "Rangeleien um den letzten Tropfen" und Bierflaschenwürfe gegeben, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Körperverletzung bei Wanderung in Hameln
Am Dettumer See im Landkreis Wolfenbüttel ist die Polizei bei einer Auseinandersetzung mit 20 Menschen eingeschritten. Auch ein Böller ist hier geflogen. In Hameln war es bei einer Wanderung von rund 1.300 Menschen zum alten Sportplatz in Tündern bei einer kleinen Gruppe zu Handgreiflichkeiten gekommen. Die Polizei nahm fünf Anzeigen wegen Körperverletzung auf. Zwei Menschen mussten sicherheitshalber ins Krankenhaus, so ein Sprecher.
Kleingruppen geraten im Landkreis Harburg aneinander
Auch im Nordosten Niedersachsens vermeldete die Polizei einen überwiegend friedlichen Verlauf - mit einigen Ausreißern. Im Landkreis Harburg gerieten laut Polizei Kleingruppen aneinander. In der Gemeinde Grünendeich (Landkreis Stade) griffen Beamte bei einer Party mit 500 Personen einen aggressiven Mann auf, der einen Schlagring mit sich führte. Der 34-Jährige soll etwa vier Promille Alkohol im Blut gehabt haben, Beamte brachten ihn nach Hause. In Drochtersen, ebenfalls im Landkreis Stade, kam es zu einer Schlägerei mit etwa 40 Personen. Weiter gab es in Stade an verschiedenen Orten kleinere Streitigkeiten, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen. "Wir hatten den ganzen Tag ausreichend zu tun, allerdings waren wir personell so gut vorbereitet, dass die Lage für die Polizei bisher entspannt beherrschbar geblieben ist", sagte ein Polizeisprecher aus Stade am Donnerstagabend.
Kopfstoß gegen Polizisten in Bremervörde
In Rotenburg hat ein 51-Jähriger einen Mann vom Sicherheitsdienst angegriffen und leicht verletzt. Der Angreifer habe bei Feierlichkeiten an einem Beachclub die dortigen Sitzauflagen mit der Toilette verwechselt, teilte die Polizei mit. Als der Sicherheitsdienst ihn darauf ansprach, schlug er diesem zweimal ins Gesicht. In Bremervörde (Landkreis Rotenburg) griff ein 23-Jähriger einen Polizisten an und verletzte ihn mit einem Kopfstoß an der Stirn. Die Beamten wollten zu dem Zeitpunkt die Personalien des Mannes wegen einer vorausgegangenen Körperverletzung aufnehmen.
Positive Bilanz im Südwesten
Zufrieden zeigte sich die Polizei im Südwesten Niedersachsens: Es seien nur die üblichen Kleinigkeiten zu vermelden gewesen, die es an solchen Tagen immer gebe, sagten Polizeisprecher in Osnabrück und Diepholz. So hatten es die Beamten mit einigen Lärmbeschwerden und Fahrradstürzen zu tun. Auch an zwei vermeintlichen Brennpunkten in der Region, wo in vergangenen Jahren die Lage mitunter eskalierte, kam es zu keinen größeren Zwischenfällen: Beim Schützenfest in Spahnharrenstätte, das erfahrungsgemäß sehr viele junge Leute aus der Umgebung anziehe, sei alles ruhig geblieben, heißt es bei der Polizei im Emsland. Auch vom Dautrappen in Uelsen (Grafschaft Bentheim) gebe es kaum Klagen: Wie in früheren Jahren kamen rund 2.500 Menschen zu dem Umtrunk zusammen. Dabei zählte die Polizei vier Körperverletzungen.
Vatertag: Vorbereitungen bei Polizei und Kliniken
Die Polizei in Niedersachsen hatte sich im Vorfeld aufgrund eines zu erwartenden zunehmenden Alkoholpegels bei Feiernden auf zahlreiche Einsätze eingerichtet und im Vorfeld zur Vernunft aufgefordert. Vorbereitungen für einen arbeitsreichen Tag hatten auch viele Kliniken getroffen. Zu keiner anderen Zeit im Jahr passierten so viele schwere Fahrradunfälle und so viele Unfälle unter Alkoholeinfluss wie an Christi Himmelfahrt, hatten die Asklepios-Kliniken im Vorfeld mitgeteilt.