Unwetter: Blitz trifft Familie - acht Verletzte in Delmenhorst
Über Teile des Nordens zieht derzeit ein Unwetter hinweg. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor eine Warnung herausgegeben. In Delmenhorst schlug ein Blitz in einen Baum ein.
Wie ein Polizeisprecher NDR Niedersachsen bestätigte, wurde dabei eine achtköpfige Familie verletzt. Ein Kind und eine Jugendliche schweben demnach in Lebensgefahr. Sie mussten reanimiert werden und wurden per Hubschrauber in umliegende Kliniken gebracht. Die Familie hielt sich an einem öffentlichen Grillplatz in der Parkanlage "An den Graften" auf und suchte am Nachmittag Schutz vor einem einsetzenden Unwetter, wie die Polizei mitteilte. Als die Erwachsenen und Kinder Zuflucht unter einem Baum gefunden hatten, schlug in unmittelbarer Nähe ein Blitz ein. Die Polizei hatte zunächst berichtet, es habe sich um eine sechsköpfige Familie gehandelt.
Einsätze in Goslar und Northeim
In Goslar sorgten starke Regenfälle für einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr. Zahlreiche Straßen in der Innenstadt standen unter Wasser, hieß es von der Polizei. Im benachbarten Bad Harzburg wurde wegen Starkregen und Gewitter der zweite Renntag der Galopprennwoche vorzeitig abgebrochen. In Hannover wurde das Kleine Fest im Großen Garten in Herrenhausen abgesagt. Die Feuerwehr im Landkreis Northeim pumpte mit rund 50 Einsatzkräften vollgelaufene Keller leer.
Windhose über Dangast - Strand evakuiert
In Dangast im Landkreis Friesland musste am Nachmittag ein Strand mit rund 800 Badegästen evakuiert werden. Nach Angaben eines DLRG-Sprechers seien die Menschen unter einem Stelzenbau in Sicherheit gebracht worden, nachdem sich aus einem Gewitter heraus eine Windhose gebildet hatte. Unter den Badegästen seien viele Familien mit Kindern gewesen. Die Windhose habe zahlreiche Strandkörbe umgekippt, so der Sprecher. Verletzt wurde demnach niemand.
Über Quickborn im Kreis Pinneberg hat die Unwetterfront Überflutungen und Dutzende Feuerwehreinsätze verursacht. Ein Gewitter am frühen Abend habe sehr viel Regen und starken Wind mit sich gebracht, teilte der Kreisfeuerwehrverband Pinneberg mit. "Innerhalb kurzer Zeit wurden zahlreiche Straßen überflutet und Keller sowie eine Tiefgarage liefen voll." An einigen Einsatzstellen seien Personen zeitweise vom Wasser eingeschlossen worden. Ob es Verletzte gibt, ist noch unklar, so die Feuerwehr weiter. "Die Einsätze dauern aktuell noch an, und die Einsatzkräfte werden nach Priorität koordiniert."
Auf die Hitze folgt örtlich Hagel
Hoch "Frederik" hatte am Samstag fast überall im Norden für Temperaturen von mehr als 30 Grad gesorgt. Für weite Teile Norddeutschlands galt auch am Sonntag noch eine Hitzewarnung des Deutschen Wetterdienstes. Von Westen her zogen allerdings immer mehr Wolken auf und gebietsweise gab es ab dem Nachmittag teils kräftige Schauer oder Gewitter, örtlich auch mit Starkregen und Hagel. "Rund 29 Liter pro Quadratmeter pro Stunde fielen bei Dransfeld im Landkreis Göttingen", sagte eine Meteorologin des DWD. Am späten Nachmittag erreichte die Gewitterfront Hamburg und Schleswig-Holstein.
Gewitter ziehen in der Nacht langsam ab
Verantwortlich für den Wetterumschwung ist Tief "Heike", das das Hochdruckgebiet "Frederik" verdrängt. In der Nacht zum Montag ziehen die Gewitter langsam ab und eine Kaltfront strömt von Westen nach Niedersachsen herein, die Temperaturen gehen auf 15 bis 19 Grad zurück. Anschließend beruhigt sich das Wetter laut DWD. Am Montag soll es unbeständig und wechselnd bewölkt werden, meist aber trocken bleiben. Am Dienstag kündigt sich den Angaben zufolge ein neues Tief mit Schauern und Gewittern an.
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