Umsturzpläne? Drei mutmaßliche "Reichsbürger" in U-Haft
Im Fall der "Reichsbürger"-Gruppierung, die in Deutschland einen Umsturz geplant haben soll, sitzen drei weitere Beschuldigte in Untersuchungshaft. Einer von ihnen wurde im Landkreis Harburg festgenommen.
Die Bundesanwaltschaft wirft den drei Beschuldigten die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor. Die beiden Männer und eine Frau sollen der Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß angehört haben. Diese Gruppe soll nach Angaben der Bundesanwaltschaft vorgehabt haben, das politische System in Deutschland mit Waffengewalt zu stürzen und eine neue Regierung zu installieren. Anfang Dezember hatte es eine Großrazzia gegen sie in Deutschland, Österreich und Italien gegeben.
Bundesanwaltschaft: Gruppe mit 140.000 Euro unterstützt
Der Beschuldigte aus Niedersachsen soll sich von Beginn an für die Gruppe betätigt haben. Er habe sie mit mehr als 140.000 Euro unterstützt, so die Bundesanwaltschaft. Außerdem soll er aktiv an geheimen Treffen teilgenommen haben sowie an Treffen, die dazu dienten, neue Mitglieder und Sponsoren zu gewinnen. Am Dienstag erließ ein Haftrichter Haftbefehl gegen den Mann. Er sitzt nun in Untersuchungshaft, ebenso wie eine Frau und ein Mann, die die Bundesanwaltschaft am Montagabend in Baden-Württemberg festnehmen ließ.
Schlag gegen die "Reichsbürger"-Gruppe im Dezember
Gegen die Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß waren die Ermittler Anfang Dezember 2022 vorgegangen. Damals nahmen sie 25 Personen fest - darunter einen inzwischen entlassenen Polizeibeamten und einen Anwalt aus Hannover sowie eine Ärztin aus dem Landkreis Peine. Die Zahl der Beschuldigten ist mit den jüngsten drei Festnahmen inzwischen auf 63 gestiegen.