Tierwohl-Label: Verbände begrüßen das Logo als ersten Schritt
Der Bundestag hat am Freitag ein verpflichtendes Tierwohl-Label für Fleisch beschlossen. Käufer sollen so erfahren, wie das Tier gehalten wurde. Verbände in Niedersachsen fordern weitere Schritte.
Grundsätzlich begrüßen das Landvolk und die Interessengemeinschaft in Damme bei Vechta das neue Label aber. Es sei ein erster Schritt, heißt es. Dennoch müsse Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) nachlegen. Die Kennzeichnung startet dieses Jahr zunächst mit frischem Schweinefleisch im Handel. Schrittweise sollen weitere Bereiche wie die Gastronomie und Tierarten wie Rinder und Geflügel hinzukommen.
Tierwohl-Label gilt nur für deutsches Schweinefleisch
Für Kritik bei den Verbänden sorgt die momentane fehlende Kennzeichnungspflicht in der Gastronomie. Auch will das Landvolk, dass verarbeitetes Fleisch wie Wurst oder Salami auf Pizza gekennzeichnet wird. Landwirte hatten außerdem die Sorge, dass wegen höherer Standards in Deutschland mehr billiges Fleisch aus dem Ausland in den Supermärkten landet. Und die Sorge besteht weiterhin - denn das neue Tierwohl-Label gilt nur für deutsches Schweinefleisch. Deshalb machen sich die Verbände dafür stark, dass ausländische Ware gut erkennbar für den Kunden gekennzeichnet wird.
Logo ersetzt keine bestehende Kennzeichnung
Das neue Tierwohl-Label soll im Herbst eingeführt werden. Es ist schwarz-weiß und hat fünf Stufen - von Stall über Weideauslauf bis Bio. Seit längerem gibt es schon eine freiwillige Haltungskennzeichnung der großen Supermarktketten. Das jetzt beschlossene Logo wird sie ergänzen, aber nicht ersetzen.