Sperrung der A27: Keine Behelfsbrücke für Lkw
Wegen des Schadens auf der A27 zwischen Bremen und Bremerhaven wird die Umleitungsstrecke derzeit stark durch Lkw belastet. Um die Seitenstreifen auszubauen, war am Samstag auch diese Strecke gesperrt.
Betroffen war die K48 zwischen der Anschlussstelle Uthlede und der Ortschaft Uthlede. In den vergangenen Tagen waren dort vermehrt Lkw von der Fahrbahn abgekommen und mussten geborgen werden. Am Freitag war die Kreisstraße zeitweise dicht, weil ein Kranwagen verunglückt war. Nach Angaben der zuständigen Autobahn GmbH haben die Arbeiten an dem beschädigten Streckenabschnitt der A27 zwischen Uthlede und Hagen am Dienstag begonnen. Seit Dienstagmorgen wird demnach das beschädigte Rohr unter der Fahrbahn saniert. Eine Behelfsbrücke für Lkw wird es nicht geben. Diese würde keinen zeitlichen Vorteil bringen und sei technisch zu aufwendig. Das hätten Prüfungen am Montag ergeben, teilte die Autobahn GmbH mit. Zunächst werde die Fahrbahn abgetragen und der Boden ausgehoben. Dabei entstehe eine bis zu 50 Meter breite und in der Mitte rund sechs Meter tiefe Baugrube. Die A27 bleibt auf dem Abschnitt deshalb komplett gesperrt. Die Arbeiten sollen bis spätestens Ende März abgeschlossen sein, dann soll die Autobahn wieder freigeben werden.
Schwerlasttransporte brauchen Genehmigung für Ausweichrouten
Zwischen Uthlede und Hagen hatte sich die Fahrbahn abgesenkt, weil ein Graben-Durchlass unter der Autobahn marode ist. Dieser Schaden trifft besonders Schwerlasttransporte. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) hat für genehmigungspflichtige Schwerlasttranporte drei Alternativrouten festgelegt. Dazu zählen Transporte mit Überlänge oder schweren Lasten. Für sie muss ein Änderungsantrag der bestehenden Genehmigung gestellt werden. Nach Behördenangaben werden diese unbürokratisch nach Abfahrtdatum durch die jeweiligen Stellen bearbeitet.
Größere Störungen bei Lieferketten vermeiden
Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) hofft, dass größere Störungen der Lieferketten und der Logistik vermieden werden. "Damit soll der Warentransport von und zu den Seehäfen Bremerhaven und Cuxhaven sichergestellt werden", sagte Lies. Dabei gehe es auch um Rotorblätter und Komponenten für Windkraftanlagen.
"Ausbau der Windenergie an Land kommt zum Erliegen"
Die A27, die Bremen, Bremerhaven und Cuxhaven miteinander verbindet, wird von Schwertransporten für die Anbindung an die Häfen in Cuxhaven und Bremerhaven genutzt. Cuxhaven ist Deutschlands wichtigste Drehscheibe für den Umschlag von Windanlagen-Komponenten. Die Siemens Gamesa Renewable Energy, Weltmarktführer für Turbinen auf See, produziert in Cuxhaven. Im Hafen von Cuxhaven werden jährlich bis zu 5.000 Anlagenteile für die On- und Offshore-Energie umgeschlagen. 80 Prozent aller Rotorblätter für neue Anlagen in Deutschland gelangen über den Hafen zu den Windparks, sagte Karina Würz von der Deutschen Offshore Windstiftung dem NDR Niedersachsen. Am Terminal in Cuxhaven sollen zurzeit mehr als 300 Rotorblätter für den Weitertransport zu Baustellen in Deutschland bereitstehen. Das teilte Blue Water BREB (BWB) mit, ein Unternehmen für den Umschlag von Windkraftanlagen. "Mit der Sperrung der A27 kommt der Ausbau der Windenergie an Land in Deutschland zum Erliegen", sagt Arne Ehlers, Geschäftsführer der Blue Water BREB GmbH in Cuxhaven.
Verbände und Firmen: Brauchen schnelle Lösung
Die Handelskammer Bremen und die IHK Stade hatten bereits vergangene Woche auf ein schnelles Ende der Vollsperrung gedrängt. Insbesondere für Groß- und Schwerlasttransporte müsse eine tragfähige Lösung gefunden werden, hieß es. Ähnlich äußerte sich die Blue Water BREB.