Sollte falscher AfD-Antrag Kundgebung in Misskredit bringen?
Egon Eberhards, einer der Organisatoren einer "Mittelstands-Demo" im ostfriesischen Leer, ist ohne sein Wissen bei der AfD angemeldet worden. Eberhards vermutet politisches Kalkül hinter der Tat.
Am Mittwochabend klingelte bei Eberhards das Telefon. Am anderen Ende der Leitung habe sich jemand vom AfD-Kreisverband Ostfriesland gemeldet, man wolle sich über seinen soeben eingereichten Mitgliedsantrag unterhalten, so schildert Egon Eberhards die befremdliche Situation. Denn der beteuert, nie einen derartigen Antrag gestellt zu haben. Politisch stehe er der AfD überhaupt nicht nah. Offenbar habe ein Unbekannter seine Daten in ein entsprechendes Dokument auf der AfD-Website eingetragen und dann ohne sein Wissen und ohne sein Einverständnis abgeschickt.
Eberhards vermutet ein politisches Motiv
Eberhards und seine Mitstreiter haben einen Verdacht. Sie werten den Antrag als Versuch, die von ihnen organisierte "Mittelstands-Demo" in Leer politisch in die rechte Ecke zu stellen und so in Verruf zu bringen. Eberhards betont, dass er und die Mit-Organisatoren sich von jeder Form des Extremismus distanzieren.
1.000 Menschen bei der Demo des Mittelstands
In Leer haben am Samstag Handwerker, Landwirte und Geschäftsleute auf einer sogenannten Mittelstands-Demo unter anderem gegen eine überbordende Bürokratie protestiert. Die Veranstalter hatten rund 5.000 Menschen erwartet, gekommen waren nach Angaben der Stadt Leer rund 1.000. Der falsche Mitgliedsantrag für Eberhards wurde laut AfD-Kreisverband im Übrigen wieder gelöscht.