Ein Modellhaus steht auf Euroscheinen. © colourbox Foto: -

Sie ziehen um? So verändern sich die Mieten in Niedersachsen

Stand: 25.07.2024 00:01 Uhr

Die Mietpreise steigen. Wie viel, das hat eine NDR Datenrecherche ergeben: Wer jetzt einen neuen Mietvertrag abschließt, zahlt in Niedersachsen teils hohe Aufschläge im Vergleich zu den Bestandsmieten.

Die Datenanalyse zeigt, dass die Preisentwicklung sehr damit zusammenhängt, wie attraktiv eine Region ist. In ländlichen Regionen sind die Mietpreise im Schnitt nur um etwa ein bis zwei Euro pro Quadratmeter gestiegen. Teurer wird es in vielen beliebten Städten und deren Umland wie Hannover, Göttingen und Lüneburg: Dort ist der Quadratmeter oft um mehr als zwei Euro im Vergleich zu den Bestandsmieten gestiegen. Und das summiert sich: Denn damit sind die Mietpreise für Neu-Verträge im Schnitt zwischen 20 und 40 Prozent teurer im Vergleich zu länger bestehenden Verträgen.

Nordseeinseln besonders teuer

Besonders angestiegen sind die Preise auf den Nordseeinseln Norderney (63 Prozent mehr), Baltrum (57 Prozent) und Wangerooge (96 Prozent). Aber auch im ländlichen Raum gibt es Orte, in denen die Mieten stark angestiegen sind. So sind die Mieten in Niedernwöhren (Landkreis Schaumburg) um 71 Prozent gestiegen, in Rethem (Aller) im Landkreis Heidekreis um 60 Prozent und in Geestequelle (Landkreis Rotenburg / Wümme) um 56 Prozent. Wegen der teils geringen Fallzahlen muss man hier aber die Ergebnisse vorsichtig bewerten.

Harz-Region bleibt preisstabiler

Die geringsten Preisanstiege gibt es im Harz und in der Umgebung dort - mit teilweise nur 14 Prozent. Aber auch in Bunde (Landkreis Leer) mit 16 Prozent sowie Schwanewede (Landkreis Osterholz) und Wilhelmshaven (Landkreis Friesland) sind die Preise vergleichsweise moderat gestiegen. Hier sind es jeweils 17 Prozent.

Bei Neuvermietung liegt der Preis generell über den Bestandsmieten

Diese Karte zeigt einen konkreten Blick in die Mietpreise für kleinere Bereiche innerhalb der Ballungszentren. Je dunkler die verzeichneten Gitter sind, desto höher sind die Kaltmieten in diesem Bereich. Dabei fällt flächendeckend auf: Die Bestandsmieten (Mietpreise aus bestehenden Verträgen) sind in ganz Niedersachsen deutlich günstiger als die Angebotsmieten (Mietpreise, die für neue Mietverträge derzeit verlangt werden).

Methodik und Quellen

Für den Artikel wurden dem NDR die Angebotsmieten von der Value AG (Value Marktdaten) zur Verfügung gestellt, die laut eigenen Angaben über 100 verschiedene Quellen auswertet. Im Vergleich mit den Bestandsmieten aus dem aktuellen Zensus des Statistischen Bundesamtes zeigt sich, in welchen Regionen die Mieten besonders stark gestiegen sind.

Sowohl die Deutschlandkarte als auch die Gitterkarten mit einer Auflösung von 1km x 1km basieren auf von Value beobachteten Angeboten (ohne möblierte Wohnungen), geben also die echte Preisentwicklung wieder. Es werden nur Zellen dargestellt, in denen mindestens drei Wohnungen neu vermietet wurden.

Eine ähnliche Auswertung erschien zuerst in der ZEIT.

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