Schülerrat und Philologenverband kritisieren Unterrichtsversorgung
Die Unterrichtsversorgung an Niedersachsens Schulen ist nach Ansicht des Landesschülerrats weiterhin schlecht. Auch der Philologenverband äußert Kritik - und fordert deutlich mehr Lehrkräfte.
Das Kultusministerium habe sich im letzten Jahr zu wenig bemüht, gegen den Lehrkräftemangel vorzugehen, sagte der Vorsitzende des Lehrerverbandes, Christoph Rabbow. Rückholaktionen aus dem Ruhestand als auch Werbung für den Seiteneinstieg in den Lehrberuf hätten bisher nicht dazu geführt, ein vorhandenes Defizit an Lehrkräften auszugleichen. Auch für das nächste Schulhalbjahr sei "massiver Unterrichtsausfall vorprogrammiert". Man sei "meilenweit entfernt" davon, Krankheiten und Ausfälle zu kompensieren.
Landesschülerrat: Regierung muss endlich handeln
Nach Angaben des Landesschülerrats sind die größten Lücken bei der Unterrichtsversorgung in den Grund-, Förder-, Ober-, Real- und Hauptschulen zu beobachten. Je nach Schulform variiere es, in welchen Schulfächern es die meisten Probleme gebe, so die die kommissarische Vorsitzende, Louisa Basner. Die Landesregierung müsse nun endlich handeln und weitere Schritte zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels einleiten, sagte sie. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer stünden unter Dauerstress. Krankheitsbedingte Personalausfälle würden die angespannte Lage weiter verschärfen.
Kultusministerin Hamburg äußert sich am Mittwoch
Die Unterrichtsversorgung in Niedersachsen lag zum Stichtag 8. September 2022 bei 96,3 Prozent. Dies war der niedrigste Wert seit Beginn der Statistik vor 20 Jahren. Die Statistik gibt wieder, ob an den jeweiligen Schulen für die errechnete Zahl an Unterrichtsstunden auch genügend Lehrerinnen und Lehrer vorhanden sind. Am Mittwoch will Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) über den aktuellen Stand der Unterrichtsversorgung im Land informieren.