Reformationstag: Niedersachsens Bischöfe betonen Gemeinsamkeiten
Die Bischöfe in Niedersachsen haben in ihren Botschaften zum Reformationstag Fortschritte in den ökumenischen Beziehungen der Kirchen gewürdigt. In Osnabrück rief Bischof Dominicus zum Frieden auf.
Bischof Dominicus Meier sprach sich in einem Schreiben an die evangelischen Kirchenleitungen dafür aus, dass beide christlichen Konfessionen Zeichen der Hoffnung senden. "Setzen wir gegen die vielen negativen Eindrücke unserer Tage Bilder der Hoffnung und des Friedens. Hoffen und beten wir, dass die Waffen auf allen Seiten zum Schweigen kommen, dass Konflikte ohne Gewalt ausgetragen werden", heißt es in dem Schreiben anlässlich des Reformationstages.
Meister würdigt Ökumene
Der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover hat am Reformationstag die Fortschritte in den ökumenischen Beziehungen zur katholischen Kirche gewürdigt. So würden Stellungnahmen zu ethischen Fragen inzwischen miteinander abgestimmt. In Niedersachsen planten beide Kirchen zudem einen gemeinsamen Religionsunterricht. "In unserem geistlichen Miteinander entstehen Zeichen der Hoffnung, die uns miteinander verbinden", sagte Meister am Donnerstag im Rahmen seiner Predigt in der Marktkirche in Hannover.
Rechtfertigungslehre ein "ökumenischer Meilenstein"
Der Landesbischof von Braunschweig, Christoph Meyns, erinnerte zum Reformationstag an die vor 25 Jahren unterzeichnete Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre. Sie sei "ein ökumenischer Meilenstein, der dazu beigetragen hat, historische Gräben zwischen den Konfessionen zu schließen und die Basis für eine vertiefte Gemeinschaft zu schaffen", sagte Meyns in Wolfenbüttel. Auch Meister ging in seiner Predigt auf die Erklärung ein. Sie sei ein Durchbruch in der Ökumene gewesen, weil durch sie Jahrhunderte alte gegenseitige Lehrverurteilungen aufgehoben worden seien.
Lehre über Jahrhunderte gespalten
Bei der sogenannten Rechtfertigungslehre geht es im Kern um die Frage, ob der Mensch durch gute Taten vor Gott gerecht wird oder allein durch den Glauben. Seit dem 16. Jahrhundert waren Protestanten und Katholiken in dieser Lehrfrage getrennt.