Comeback für alte Bahnstrecken: Programm sorgt für "großes Echo"
Kommunen in Niedersachsen wollen frühere Zugverbindungen wiederbeleben. Sie haben zahlreiche neue Vorschläge ans Ministerium gemeldet. Unterdessen steigen die Chancen für Strecken, die schon länger im Gespräch sind.
Auf alten Bahnstrecken sollen wieder Züge rollen - das Land Niedersachsen hat dazu ein neues Programm gestartet. Bis Mitte Mai konnten die Kommunen neue Abschnitte melden. Wie das niedersächsische Wirtschaftsministerium auf Nachfrage des NDR mitgeteilt hat, haben verschiedene Initiativen 27 weitere Bahnlinien beziehungsweise Streckenabschnitte gemeldet. Das Ministerium spricht von einem "großen Echo". Welche Strecken das im Einzelnen sind, will das Ministerium noch nicht sagen. Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG), das Wirtschaftsministerium und ein Expertenkreis aus Abgeordneten und Fachleuten schauen sich die Strecken jetzt näher an, wie ein Ministeriumssprecher erklärte.
52 Strecken im Topf - aber nur wenige haben Chancen
Da bereits 25 Strecken aus früheren Programmen in der Auswahl sind, sind mit den neuen Meldungen nun insgesamt 52 alte Bahnlinien im Topf. Es gilt als wahrscheinlich, dass viele davon im weiteren Verfahren wieder rausfliegen - weil ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich ist und die Kosten in keinem Verhältnis zu den wenigen Fahrgästen stehen, die die Züge später nutzen könnten.
Diese 25 Verbindungen waren bereits in der Auswahl:
Mehrere Strecken werden "beschleunigt" geplant
Allerdings werden die Erfolgsaussichten für einzelne Vorschläge immer größer. Dabei handelt es sich um Verbindungen, die schon länger im Gespräch sind. Nach Angaben des Ministeriums sollen die Strecken von Lüneburg über Amelinghausen nach Soltau sowie die Linie Stade-Bremervörde "beschleunigt vorangetrieben" werden. Das gilt außerdem für mehrere Verbindungen im Raum Braunschweig - konkret um Braunschweig-Harvesse, Salzgitter Bad-Salzgitter-Lebenstedt-Peine und um die Strecke Salzgitter-Lebenstedt-Salzgitter-Fredenberg. Wie es aus dem Ministerium heißt, sind diese Strecken "sehr interessant, was den Kosten-Nutzen-Faktor angeht."