Polizei ermittelt nach Fund von mehreren Bomben in Wolfsburg
Nach dem Fund mehrerer Bomben in Wolfsburg ist unklar, was die beiden festgenommenen Tatverdächtigen mit ihnen vorhatten. Anschlagspläne sind nicht bekannt. Die Polizei ermittelt.
Die zwei 20- und 25-jährigen Männer sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft. Das teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig mit. Es gebe derzeit keine Anhaltspunkte auf konkrete Anschlagspläne, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hans Christian Wolters. Die Sprengvorrichtungen würden jetzt genauer untersucht. Es gehe darum herauszufinden, ob sie explosionsfähig seien. Hinweise erhoffen sich die Ermittler auch von den beschlagnahmten Handys der beiden Männer. Die Daten darauf werden laut Wolters derzeit ausgewertet.
Polizei findet Rohrbomben, Nagelbombe und Chemikalien
Polizistinnen und Polizisten hatten bei der Durchsuchung zweier Wohnungen in der Wolfsburger Innenstadt am Donnerstag und Freitag laut Staatsanwaltschaft mehrere Rohrbomben, eine Nagelbombe sowie diverse Chemikalien und weiteres Material sichergestellt. Auch fanden sie das Abschussrohr einer Panzerfaust ohne Granate, ein Gewehr, rund vier Kilogramm Cannabis und etwa 650 Gramm Amphetamine.
20-Jähriger flüchtete auf Dach
Die Polizei war eigenen Angaben zufolge zufällig auf die Sprengsätze gestoßen. Einsatzkräfte suchten die Wohnung eines 25-Jährigen wegen einer vermeintlichen Körperverletzung auf. Kurz nach dem Betreten hätten die Polizistinnen und Polizisten Cannabis gerochen und verdächtige Gegenstände entdeckt, so die Staatsanwaltschaft. Den 25-Jährigen und eine ebenfalls 25-Jährige nahmen die Einsatzkräfte vorläufig fest. Ein 20 Jahre alter Mann sei beim Eintreffen der Polizei über ein Fenster auf das Dach geflüchtet, hatte die Polizei mitgeteilt. Er sei im weiteren Verlauf mit einer Drehleiter vom Dach geholt und ebenfalls vorläufig festgenommen worden. Auch seine Wohnung wurde durchsucht.
Polizei musste Bewohner in Wolfsburg evakuieren
Die Einsatzkräfte waren nach dem Fund der anfangs nicht näher beschriebenen Sprengstoff-Konstruktionen von einer akuten Gefahr ausgegangen. Deshalb hätten Bewohnerinnen und Bewohner von rund 20 Wohnungen in drei Mehrfamilienhäusern am Donnerstagabend und Freitagmorgen vorübergehend evakuiert werden müssen, wie die Polizei am Freitag mitgeteilt hatte. Das Amtsgericht Wolfsburg erließ am Samstag Haftbefehle gegen die beiden Männer - unter anderem wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetzes. Die Frau sei offenbar nur zu Besuch gewesen, so die Staatsanwaltschaft.