Auf einer Strasse steht ein Einsatzfahrzeug der Polizei mit Blaulicht und dem Schriftzug Unfall bei einem Verkehrsunfall. © picture alliance Foto: Reiß

Pandemie: So wenig Verkehrstote in Niedersachsen wie nie

Stand: 13.04.2021 15:00 Uhr

Alle 15 Minuten verunglückte 2020 in Niedersachsen ein Mensch im Straßenverkehr: Dennoch sank im Corona-Jahr die Zahl der Unfälle und Verkehrstoten in Niedersachsen deutlich - mit einer Ausnahme.

Weniger Menschen auf der Straße, weniger Unfälle: Im Corona-Jahr 2020 sind bei Verkehrsunfällen in Niedersachsen so wenig Menschen wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1953 gestorben. Lediglich bei den tödlichen Unfällen mit Straßenbäumen auf Landstraßen blieb die Zahl der Verkehrstoten nahezu konstant.

Viele Baumunfälle wegen Ablenkung

Die Zahl der bei sogenannten Baumunfällen tödlich verunglückten Menschen stieg 2020 gegenüber 2019 um einen auf 121, wie Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2020 sagte. Knapp die Hälfte der dabei tödlich Verunglückten waren nicht älter als 34 Jahre. "Das zeigt: Zu hohes Tempo und auch nur sehr kurze Unaufmerksamkeit oder Ablenkung ist lebensgefährlich", warnte Pistorius.

Unfallzahlen gehen um 15 Prozent zurück

Insgesamt starben demnach 2020 in Niedersachsen 370 Menschen bei Verkehrsunfällen, 62 weniger als ein Jahr zuvor. Die Gesamtzahl aller polizeilich registrierten Verkehrsunfälle in Niedersachsen betrug im vergangenen Jahr 184.844, das waren 15,2 Prozent weniger als 2019. Schwer verletzt wurden laut Statistik 5.260 (2019: 6.140) Menschen, leicht verletzt 29.745, das entspricht einem Rückgang um 16,9 Prozent.

Videos
Leuchtschriftanzeige von einem Polizeifahrzeug © picture alliance / dpa Foto: Jürgen Mahnke
9 Min

Die gefährlichsten Autobahnen Norddeutschlands

Die A2 bei Braunschweig und die A19 bei Malchow gehören zu den gefährlichsten Autobahnabschnitte Norddeutschlands im Jahr 2018. An Baustellen häufen sich schwere Unfälle. (28.08.19) 9 Min

Fahrradunfälle betreffen häufig Ältere

Die wichtigsten Ursachen tödlicher Unfälle seien zu schnelles Fahren, Missachtung der Vorfahrt, Fehler beim Überholen und Abbiegen und zu wenig Abstand, so Pistorius. Auffällig seien die Unfallzahlen bei älteren Radfahrern. Fahrräder und Pedelecs seien in der Pandemie noch einmal beliebter geworden, erklärte der Minister. 2020 starben in Niedersachsen 51 Radfahrer, davon waren 32 nach Angaben des Ministeriums bereits 65 Jahre oder älter.

Weitere Informationen
Ein Kreuz steht am Rand einer Landstraße, dahinter vorbeifahrende Autos und der Nachthimmel © dpa-Bildfunk / picture-alliance Foto: Julian Stratenschulte

Deutlich weniger Verkehrstote auf Niedersachsens Straßen

Laut Statistik sind im vergangenen Jahr 59 Menschen weniger im Straßenverkehr gestorben. Grund sei die Corona-Lage. (25.02.21) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 13.04.2021 | 15:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Ein Fass mit radioaktiv verseuchtem Wasser steht am 04.03.2014 in Remlingen (Niedersachsen) in einem Schacht des Atommüll-Lagers Asse. (Archivbild) © picture alliance / dpa | Jochen Lübke Foto: Jochen Lübke

Atommüll-Endlager: Weitere Gebiete vorerst ausgeschlossen

Die BGE hat mögliche Regionen im Norden für Atommüll-Endlager eingegrenzt. Auch in Niedersachsen fallen Gebiete raus. mehr