Niedersachsen transportiert weiter trächtige Rinder in Risiko-Staaten
Niedersachsen rechtfertigt Transporte trächtiger Zucht-Rinder in Hochrisiko-Staaten. Agrarministerin Miriam Staudte (Grüne) hatte von ihrer CDU-Vorgängerin ein Ende der Exporte gefordert.
Geändert hat sich bislang aber nichts. Es sei nicht einfach, derartige Transporte zu verbieten, sagte eine Sprecherin des Agrarministeriums. Ministerin Staudte sei selbst unzufrieden mit der Praxis. Ihr Haus arbeite daran, die Regeln für die Transporte zu verschärfen. Ganz verbieten lassen würden sich die Exporte aber nicht. Letztlich müsse Berlin das Problem lösen. Das Tierwohl war am Donnerstag auch Thema im Bundestag.
Tiertransporte: Mehr als 15 Millionen Euro eingenommen
Mit Hochrisiko-Staaten sind Länder gemeint, in denen es Zweifel an deutschen Tierschutz-Standards gibt. Etwa Marokko oder Ägypten. Dort würden die Rinder nicht zur Zucht genutzt, sondern geschlachtet, kritisieren Tierschützerinnen und Tierschützer. Die Schlachtungen würden ohne Betäubung der Tiere erfolgen. Mehr als 15 Millionen Euro wurden 2022 mit den Transporten trächtiger Zucht-Rinder eingenommen. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU-Landtagsfraktion, Carina Hermann, ist überzeugt, dass die jetzige Agrarministerin den Mund in ihrer Zeit in der Opposition zu voll genommen habe. Die Ministerin sei inzwischen im harten Regierungsalltag angekommen und müsse nun Lehrgeld zahlen, so die CDU-Politikerin.