Niedersachsen nimmt weniger mit Öl und Gas ein
Während der Energiekrise erzielte Niedersachsen überraschend hohe Einnahmen aus der Förderung von Erdgas und Erdöl. 2023 hat sich das gewandelt - die Erlöse sind deutlich zurückgegangen.
113,7 Millionen Euro nahm das Land im vergangenen Jahr durch die Förderabgabe ein, wie das Wirtschaftsministerium auf Anfrage mitteilte. Gegenüber dem Jahr 2022 ist das ein Rückgang von fast 10 Prozent. Damals hatte das Land 126,8 Millionen Euro eingenommen.
Öl- und Gas-Einnahmen: Weiterer Rückgang erwartet
Die Aussichten sind ähnlich: Für dieses Jahr erwartet das Ministerium einen weiteren Rückgang. Im Haushaltsplan sind 96 Millionen Euro veranschlagt. Der mit Abstand größere Teil von 89,3 Millionen Euro entfällt dabei auf Erdgas, lediglich 6,7 Millionen Euro auf Erdöl.
Abgabesätze wurden deutlich gesenkt
Hintergrund der gesunkenen Prognose ist eine im Jahr 2021 verabschiedete Senkung der Abgabesätze durch die damaligen Regierungsparteien SPD und CDU. Diese waren aufgrund eines schwelenden Rechtsstreits mit Unternehmen für Erdöl von 18 auf 10 Prozent und für Erdgas von 27 auf 10 Prozent gesenkt worden. Die Einnahmen für das Land Niedersachsen werden allerdings auch beeinflusst durch Rohstoffpreise und Fördermengen. Im Jahr 2019 - noch unter den alten Abgabesätzen - hatte das Land Niedersachsen durch Gas und Öl 135 Millionen Euro eingenommen.
Deutsche Erdgasproduktion zu 99 Prozent in Niedersachsen
Niedersachsen ist der wichtigste deutsche Standort für die Gasförderung - fast 99 Prozent der Erdgasproduktion fallen nach Angaben des Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) auf das Bundesland. Öl wird lediglich in Schleswig-Holstein stärker gefördert.