Nach falschen Notrufen: App "Nora" wird überarbeitet
Die Notruf-App "Nora" wird laut niedersächsischem Innenministerium überarbeitet und steht aktuell nicht zum Download zur Verfügung. Grund sind falsche Notrufe im Namen mehrerer Politiker.
Neuregistrierungen sind den Angaben zufolge ebenfalls nicht mehr möglich. Wer die Anwendung bereits installiert hat, kann sie auch weiterhin nutzen. Hintergrund sei eine technische Überarbeitung der App, teilte das Innenministerium mit. Mit dem Update soll künftig Missbrauch verhindert werden. "Wir begrüßen, dass entsprechende Maßnahmen jetzt ergriffen werden", sagte ein Ministeriumssprecher.
Mehrere Einsätze an Privatadressen von Politikern
Unbekannte hatten in den vergangenen Wochen mehrmals Feuerwehreinsätze an Privatadressen von aktuellen und ehemaligen Abgeordneten ausgelöst. Darunter laut Innenministerium Mitglieder der SPD, CDU und AfD. In fast allen Fällen waren Einsatzkräfte ausgerückt, nachdem die Täter über die App etwa von Gasaustritten oder Bränden berichtet hatten. Auch bundesweit liege die Missbrauchsquote der App bei etwa zehn Prozent, sagte die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Für die Notruf-App zuständig ist eine Geschäfts- und Koordinierungsstelle im Innenministerium von Nordrhein-Westfalen. "Nora" wurde entwickelt, um Menschen mit Einschränkungen einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, damit auch Hör- oder Sprachgeschädigte einfach Hilferufe absetzen können.