Nach Reno-Insolvenz: Auch Schuhhändler HR Group zahlungsunfähig
Zwei Wochen nach dem Insolvenzantrag der Schuhhandelskette Reno ist nun auch der ehemalige Mutterkonzern, die Schuhhandelsgruppe HR Group aus Osnabrück, zahlungsunfähig. Der Umsatz ging zuletzt stark zurück.
Am zuständigen Amtsgericht in Osnabrück sei ein Insolvenzverfahren für sieben deutsche Gesellschaften eröffnet worden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Bei zwei weiteren soll das demnächst geschehen. Von den Insolvenzanträgen nicht direkt betroffen seien die Auslandsgesellschaften der Gruppe in Polen, Tschechien, der Slowakei, Rumänien und Ungarn.
HR Group weiter Dienstleister von Reno
Auslöser sei dafür auch die vorherige Insolvenz von Reno und weiterhin bestehende Verbindungen zu der Kette, wie es hieß. Die HR Group hatte den Schuhhändler mit dem gesamten Filialgeschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum 1. Oktober 2022 an einen Investor verkauft. Allerdings ist sie als Dienstleister unter anderem im Bereich der Logistik und der IT weiter umfangreich für Reno tätig.
Rund 750 Beschäftigte sind betroffen
Corona-Pandemie, Energiekrise und Inflation belasten das Unternehmen nach eigenen Angaben zudem finanziell. "Die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher sowie die entsprechend geringere Nachfrage der Handelskunden wirkten sich unmittelbar negativ auf Umsatz und Liquidität aus", teilte die HR Group mit. Betroffen sind rund 750 Beschäftigte. Ihre Löhne und Gehälter seien noch bis Ende Juni gesichert, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter. Die Kosten dafür trage die Arbeitsagentur, heißt es vom Osnabrücker Unternehmen. Was danach passiert, müsse das Insolvenzverfahren zeigen.