Kolorierte elektronenmikroskopische Aufnahme von Mpox-Partikeln (rot) in einer infizierten Zelle (blau). © picture alliance/dpa/National Institute of Allergy and Infectious Diseases/AP/Uncredited

Mpox: Wie hoch ist die Gefahr für Niedersachsen?

Stand: 16.08.2024 10:17 Uhr

In Zentralafrika breitet sich eine neue gefährliche Variante des Mpox-Virus aus, auch Affenpocken genannt. Die WHO hat die höchste Alarmstufe ausgerufen. In Niedersachsen sei die Gefahr momentan gering.

von Tullio-Francesco Puoti

Die neue Variante des Virus sei ansteckender und könnte schwere Krankheitsverläufe verursachen, heißt es von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC meldete aus der Demokratischen Republik Kongo und Nachbarländern in diesem Jahr bereits mehr als 14.000 Verdachtsfälle und mehr als 500 Todesfälle.

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Wie ist die Lage in Niedersachsen?

In Niedersachsen ist die neue Mpox-Variante noch nicht nachgewiesen worden, teilte das Landesgesundheitsamt (NLGA) dem NDR Niedersachsen mit. "Das NLGA geht nach der neuen Lageeinschätzung der WHO derzeit nicht von einer erhöhten Gefahr für Niedersachsen aus", sagt Präsident Fabian Feil. Generell sind in ganz Deutschland laut Robert-Koch-Institut (RKI) noch keine Fälle mit der neuen Virusvariante bekannt. Nach Angaben des NLGA gab es im August zwar einen Meldefall. Dabei wurde aber die bereits bekannte Virus-Variante nachgewiesen. Dies ist bislang der einzige Fall in Niedersachsen in diesem Jahr. Die WHO hatte schon einmal, im Juli 2022, eine Notlage wegen Mpox ausgerufen. In jenem Jahr waren auch in Niedersachsen vermehrt Fälle aufgetreten. Da gab es 58 Meldefälle. Diese Variante verursachte aber weniger starke Krankheitsverläufe.

Ist Niedersachsen vorbereitet?

Feil sieht nicht, dass sich die neue Variante schnell weltweit ausbreitet, weil die Ansteckungsmöglichkeiten gering seien. "Bei Mpox kann man sich nur mit dem direkten Körperkontakt oder über Kleidung infizieren und nicht über die Luft, so wie wir es bei Corona gesehen haben", sagt er. Ein begrenztes Ausbruchsgeschehen bleibe aber durchaus möglich, heißt es vom NLGA. Ein Vergleich mit der Ausbreitung in Zentralafrika wäre aber unpassend, sagen Experten. Es gibt einen gut wirksamen Impfstoff, der im zentralen Afrika oft nicht zugänglich sei. Der Impfstoff gegen das Pockenvirus (Imvanex) zum Beispiel schützt auch vor einer Infektion mit dem Mpox-Virus. Er ist für Menschen ab 18 Jahren zugelassen. Das Landesgesundheitsamt empfiehlt vor allem Personen mit Infektionsrisiken, sich impfen zu lassen. "Dazu zählen derzeit erwachsene Männer, die Sex mit Männern haben und häufig die Partner wechseln sowie Mitarbeitende in Speziallaboratorien, die mit infektiösen Laborproben arbeiten", teilte das NLGA dazu mit. Rückreisende aus Zentralafrika sollten sich auf jeden Fall beobachten und im Zweifel bei unklaren pockenähnlichen Hautstellen Ärztinnen oder Ärzte aufsuchen.

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Kolorierte elektronenmikroskopische Aufnahme von Mpox-Partikeln (rot) in einer infizierten Zelle (blau). © picture alliance/dpa/National Institute of Allergy and Infectious Diseases/AP/Uncredited

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Niedersachsen 18.00 | 15.08.2024 | 18:00 Uhr

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