Neuer Mpox-Fall in Niedersachsen - Familie steht unter Quarantäne

Stand: 09.04.2025 13:10 Uhr

In Niedersachsen ist ein erster Fall der neuen Mpox-Variante Klade 1b nachgewiesen worden. Eine Familie steht unter Quarantäne. Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht laut Landesgesundheitsamt nicht.

"Die Gefährdung der allgemeinen Bevölkerung sehen wir überhaupt nicht", so Fabian Feil, Präsident des Landesgesundheitsamts. Die Infektionsketten ließen sich gut nachvollziehen, zudem seien frühzeitig Maßnahmen zum Schutz vor weiteren Ansteckungen ergriffen worden.

Wahrscheinlich bei Afrika-Reise mit Mpox infiziert

Laut Gesundheitsamt ist der Fall am Montag im Landkreis Harburg aufgetreten. Den Angaben zufolge handelt es sich um die Virusvariante Klade 1b. Die Infektion stünde in direktem Zusammenhang mit einem Aufenthalt in Zentralafrika. Bei dem Infizierten handle es sich um den Ehemann, sagte Feil. Auch die Ehefrau sei erkrankt, für diesen Fall liege aber noch kein Ergebnis der Laboruntersuchung vor. Die Kinder sind derzeit gesund. Um weitere Infektionen zu vermeiden, befindet sich die Familie laut Gesundheitsamt in Quarantäne. Stationär behandelt werden die Erkrankten nicht.

Virus-Varianten kursieren vor allem in afrikanischen Ländern

Mpox wurde früher "Affenpocken" genannt. Ende 2022 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedoch empfohlen, das Virus umzubenennen. "Affenpocken" könne als rassistisch und stigmatisierend wahrgenommen werden, so die Begründung. Das Robert Koch-Institut (RKI) setzte diese Empfehlung um. Das Virus wird vorwiegend bei engem Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen - etwa beim Sex oder engen Umarmen, Massieren und Küssen. Mpox verursacht einen typischen Hautausschlag, aber auch Fieber und Muskelschmerzen. Eine Impfung ist möglich, wird aber bisher von der Ständigen Impfkommission nur Menschen empfohlen, die engen Kontakt zu einer erkrankten Person oder zu dem Erreger hatten - zum Beispiel in einem Labor. Das Infektionsgeschehen der aktuell kursierenden Mpox-Varianten konzentriert sich vor allem auf afrikanischen Länder.

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Todesfälle gab es in Deutschland bislang nicht. In diesem Jahr wurden bisher 154 Mpox-Fälle an das RKI übermittelt (Stand 3. April). Zuletzt meldete das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in Berlin, dass sich seit Jahresbeginn in der Hauptstadt mehr als viermal so viele Menschen mit Mpox infiziert haben wie in den zwei Jahren zuvor.


09.04.2025 11:05 Uhr

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir berichtet, dass das Mpox-Virus zum ersten Mal in Niedersachsen nachgewiesen wurde. Das ist nicht korrekt. Es wurde zum ersten Mal die neue Virusvariante Klade 1b nachgewiesen.

 

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