Maskenpflicht und Tests: Weitere Corona-Regeln außer Kraft
Zum 1. März sind auch in Niedersachsen in Kliniken und Pflegeheimen die Maskenpflicht und die Testpflicht für Mitarbeitende, Patienten und Bewohner entfallen. Für Gäste gilt keine Testpflicht mehr.
Auch für Mitarbeitende in anderen medizinischen Einrichtungen gilt keine Masken- und Testpflicht mehr. Allerdings müssen Besucherinnen und Besucher von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sowie Patientinnen und Patienten in Arztpraxen und medizinischen und therapeutischen Einrichtungen weiterhin eine FFP2-Maske tragen. Diese Regelung soll voraussichtlich bis zum 7. April aufrechterhalten werden.
Lockerung der Corona-Regeln: Hunderttausende betroffen
Auf die Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen hatten sich Bund und Länder bereitsMitte Februar geeinigt, in Niedersachsen sind davon laut Gesundheitsministerium rund 240.000 Beschäftigte betroffen. Außerdem leben demnach mehr als 90.000 Menschen im Land in einem Pflegeheim, mehr als 100.000 werden von ambulanten Pflegediensten betreut. Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) hatte die Entscheidung für die bundesweite Lockerung der Regeln begrüßt und das Vorgehen als angemessen und umsichtig bezeichnet.
Philippi: Maskenpflicht in Arztpraxen weiter angemessen
Die Menschen in Niedersachsen hätten sich den vergangenen Jahren verantwortungsbewusst verhalten, sagte Philippi nach der Entscheidung. Sie hätten gezeigt, "dass sie auch mit dem sukzessiven Ende der Maßnahmen umsichtig - gerade im Umgang mit älteren und schwachen Menschen - sind." Die Auslastung der Krankenhäuser mit Covid-19-Patienten flache weiter ab - ein maßgeblicher Indikator für die Lockerungen, so der Minister damals. Dass für Patientinnen und Patienten in Arztpraxen sowie Besucherinnen und Besucher von medizinischen Einrichtungen und Pflegeheimen weiterhin eine FFP2-Maskenpflicht bestehen soll, finde er vernünftig und angemessen.
Patientenschützer spricht von Altersdiskriminierung
Kritik an den früheren Lockerungen kommt dagegen von Patientenschützern. Schon seit vielen Monaten hätten Bund und Länder dafür gesorgt, dass der letzte Schutzschild für schwerkranke, pflegebedürftige und hochbetagte Menschen immer schwächer werde, sagte Eugen Brysch, der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zu der Entscheidung für die bundesweiten Lockerungen. "Das ist Altersdiskriminierung ohne öffentlichen Aufschrei." Allein in diesem Jahr seien 4.600 Menschen an Corona gestorben, doch die Politik nehme die Zahl einfach hin.