Kultusministerium kann nicht für Menstruationsartikel zahlen
Kostenlose Hygieneartikel in Schulen können einen Beitrag dazu leisten, die Menstruation zu enttabuisieren. Das niedersächsische Kultusministerium kann jedoch nicht für Binden und Tampons zahlen.
In Niedersachsen besteht nach Einschätzung des Kultusministeriums gegenwärtig keine rechtliche Möglichkeit, die Artikel aus dem eigenen Haushalt zu finanzieren. Dafür seien die Städte und Kommunen zuständig. "Für die Beschaffung von Artikeln, wie zum Beispiel Binden oder Tampons, sind in Niedersachsen die Schulträger verantwortlich", hieß es von Seiten des Ministeriums. Vielerorts wird bereits seit einiger Zeit über kostenlose Hygieneartikel an Schulen diskutiert. Wie das Ministerium weiter mitteilte, sei es zeitgemäß und unterstützenswert, Menstruation zu normalisieren und zu enttabuisieren. Momentan könne das Kultusministerium jedoch nicht für Binden und Tampons zahlen.
Bremen: Bildungsressort will Hygieneartikel für Schulen bezahlen
Wie viele Schulen in Niedersachsen konkret eine kostenlose Vergabe der Artikel testen, ist dem Ministerium nicht bekannt. Medienberichten zufolge gab oder gibt es entsprechende Vorhaben unter anderem in Hannover, Osnabrück und Braunschweig. Im März dieses Jahres hatte der Landesschülerrat Niedersachsen gefordert, dass das Land Tampons und Binden bezahlen soll, sodass diese kostenlos an allen Schulen in Niedersachsen ausgelegt werden können. In Bremen habe es bereits einen mehrmonatigen Versuch an sieben Schulen gegeben. Dieser habe nach Angaben des Bremer Bildungsressorts, das auch für kommunale Angelegenheiten zuständig ist, überwiegend wohlwollende Reaktionen hervorgebracht. Das Ressort will zukünftig finanziell ermöglichen, dass alle Schulen der Stadt die Artikel kostenlos zur Verfügung stellen können.