Klimawandel, Stürme, Schädlinge: Wie geht es dem Wald?
Seit 1984 wird in Niedersachsen untersucht, wie es dem Wald geht. Auch jetzt ist die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) wieder unterwegs, um Baumkronen, Böden und Luftqualität zu analysieren.
Jedes Jahr im Juli und August sind die Expertinnen und Experten im ganzen Land unterwegs und nehmen Bodenwasserproben, messen das Wachstum ausgewählter Bäume und untersuchen, welche Stoffe im Boden eingelagert sind. Die Stichproben dieser Waldzustandserhebung sollen den Einfluss von Stürmen, Witterungsextremen, Insekten und Pilzbefall aufzeigen - und: welche Maßnahmen von Forschenden und Forstwirtschaft welche Auswirkungen haben. Das über allem stehende Ziel sei der Erhalt artenreicher und stabiler Wälder, heißt es vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium.
Faktoren, die für den Zustand des Waldes in Niedersachsen bestimmend sind:
- Luftschadstoffe
- unerwünschte Anreicherung der Böden mit Stickstoff
- natürliche Einflüsse wie Trockenstress oder ausgeprägte Fruchtbildung
- Insekten wie Borkenkäfer oder blattfressende Schmetterlingsraupen
- krankheitserregende Pilze
- die Veränderung unseres Klimas.
Ökosystem Wald stark beschädigt - Hoffen auf Eindämmung des Klimawandels
Klar ist laut der NW-FVA jedenfalls, "dass die Reduzierung der CO2-Emissionen notwendig ist, um den menschengemachten Klimawandel abzumildern und damit den Zustand des Waldes zu stabilisieren", wie es im Waldzustandsbericht 2022 heißt. Die Waldschäden zu Zeiten des sauren Regens seien zwar deutlich zu sehen gewesen, die aktuellen Schäden in bestimmten Regionen und für einige Baumarten würden das damalige Ausmaß jedoch noch übertreffen. In den 1990er-Jahren seien erfolgreich politische Maßnahmen ergriffen worden, um die versauernden Einträge in die Wälder zu minimieren. "Nun stellt sich die Frage, ob wir auch erfolgreich in der Eindämmung des Klimawandels sein werden", heißt es dort weiter.