Innenministerium: Zahl der Kriegsbomben-Funde wird zunehmen
Zuletzt war die Zahl entdeckter Weltkriegsbomben in Niedersachsen gestiegen. Das Innenministerium geht nun von perspektivisch noch mehr Funden aus.
Ein Sprecher verweist als Grund auf Bauvorhaben - etwa beim Schienennetz, dem Glasfaserausbau und den erneuerbaren Energien. Unklar ist dagegen, wie viel Munition noch in den Böden liegt - und wie viele Jahre es noch braucht, bis sämtliche Kampfmittelreste geborgen seien. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst geht allein für den Bereich der Nord- und Ostsee von einer Gesamtbelastung von ca. 1,6 Millionen Tonnen konventioneller Kampfmittel und 5.000 Tonnen Kampfstoffmunition aus.
Mehr als 150 Tonnen Kampfmittel in einem Jahr
Im Jahr 2021 wurden rund in Niedersachsen laut Bericht des Kampfmittelbeseitigungsdienstes rund 156 Tonnen Kampfmittel aus beiden Weltkriegen geborgen und unschädlich gemacht - rund 45 Tonnen mehr als 2020. In jedem zehnten Fall wurden Bomben direkt am Fundort gesprengt. In der niedersächsischen Nordsee wurden in den vergangenen beiden Jahren jeweils etwa sieben Tonnen Kampfmittel gefunden. Auch hier spielen Bauvorhaben eine Rolle: Durch den Bau von Offshore-Windparks und den Ausbau von Kabeltrassen sei das Meer verstärkt in den Fokus gerückt, teilte das Innenministerium mit.