Im Frühjahr werden Igel ausgewildert: Was dabei zu beachten ist
Im Spätherbst nehmen Privatpersonen oder Igelstationen oft verletzte Igel auf und pflegen sie. Nun sind die Temperaturen hoch und stabil genug, um sie wieder auszuwildern. Die Igelstation in Rotenburg gibt Tipps, was dabei zu beachten ist.
Der Verein "Igelpflege Rotenburg/Wümme" kümmert sich um die Versorgung von hilfsbedürftigen, kranken oder verletzten Igeln. In der Auffangstation und dem sogenannten Igelkrankenhaus des Vereins befinden sich aktuell etwa 70 Igel - die meisten davon sind noch im Winterschlaf. Sobald die Igel aufwachen und sie gesund sind, werden sie wieder ausgewildert. Auch verletzte oder kranke Igel, die von Privatpersonen über den Winter gepflegt wurden, sollten nun wieder zurück in die Natur. Für die Auswilderung gibt es jedoch einiges zu beachten.
Wann sind Igel bereit zum Auswildern?
- Igel müssen ihr Gewicht von vor dem Winterschlaf wieder erreicht haben - ihr Einschlafgewicht.
- Die Igel müssen gesund sein.
- Sobald die Temperaturen nachts mehrere Tage über acht Grad sind, ist es Zeit für die Auswilderung.
Was sollte vor der Auswilderung vorbereitet werden?
- Eine Futterstelle sollte eingerichtet werden, bei der die Igel ganzjährig zugefüttert werden können.
- Ein Schlafplatz sollte bereitgestellt werden.
- Futter- oder Schlafhäuser kann man kaufen oder mit Steinen oder Holz selber bauen.
Wie werden Igel ausgewildert?
- In den meisten Fällen ist eine Auswilderung über ein Außengehege notwendig.
- Nach einer Eingewöhnungsphase kann das Außengehege geöffnet und entfernt werden.
- Igel müssen am Fundort ausgewildert werden - sie besetzen feste Reviere.
- In den ersten Tagen und Wochen sollten die Tiere noch an Futterplätzen mit Nahrung versorgt werden. Nach und nach ziehen sie immer größere Kreise und versorgen sich bald komplett selbst.
In Deutschland gibt es immer weniger Igel
In Deutschland steht der Igel auf der "Vorwarnliste" zur Roten Liste der gefährdeten Säugetiere. Sein Lebensräume - Hecken, Gehölze und artenreiche Magerwiesen - werden zunehmend von aufgeräumten Agrarlandschaften verdrängt, erklärt Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Weitere Gefahren drohen dem Igel durch den Straßenverkehr und moderne Gartengeräte. Daher gebe es Vereine wie die "Igelpflege Rotenburg/Wümme", die sich um verletzte oder kranke Tiere kümmern. Auf ihrer Homepage gibt die Igelpflege Tipps, wie man Igel schützen und ihnen im Notfall helfen kann. Außerdem hat die Deutsche Wildtier Stiftung den Igel zum "Tier des Jahres 2024" gewählt.